Die erste Hälfte des Nationenpreises Dressur beim CHIO Aachen ist entschieden: Im Grand Prix setzte sich das deutsche Team mit einem ordentlichen Vorsprung von fast sieben Prozent an die Spitze des Feldes. Erwartungsgemäß erzielte Jessica von Bredow-Werndl mit ihrer 16 Jahre alten Trakehner Stute Dalera BB das beste Ergebnis (82,304 Prozent). „Vom Gefühl her war es unser bester Grand Prix. Dalera hat jetzt die richtige Mischung aus Power und Tiefenentspannung“, sagte die Olympiasiegerin. Und fügte lächelnd hinzu: „Sie ist in unfassbar guter Form – und ich bin es auch.“ Das zweitbeste Ergebnis steuerte Frederic Wandres mit dem Oldenburger Wallach Bluetooth bei (77,087 Prozent, Platz fünf). Isabell Werth und der Brandenburger Wallach Quantaz rangierten mit 76,022 Prozent an achter Stelle. Weit unter seinen Möglichkeiten blieb der erst neun Jahre alte dänische Wallach Fendi mit Sönke Rothenberger. Zwar fingen die beiden gut an, doch nach der ersten Piaffe schlichen sich viele Fehler ein. Der Braune war ganz offensichtlich mit der Aachener Stadion-Atmosphäre überfordert. Mit 69,891 Prozent wurden die beiden das deutsche Streichergebnis. Insgesamt brachte es das Team auf 235,413 Prozent.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich die Briten mit den Dänen. Das beste Ergebnis für Dänemark erzielte Nanna Skodborg Merralt mit dem Oldenburger Hengst Blue Hors Zepter (77,478). Das dänische Team beendete den Grand Prix mit 228,608 Prozentsumme. Nur einen Hauch weniger hatte die britische Mannschaft auf dem Konto (228,565). Deren bestes Mitglied war Charlotte Dujardin, die nach ihrer Babypause – ihre Tochter wurde im März geboren – den niederländischen Wallach Imhotep in bestechender Form vorstellte (79,782). Der Sohn des Everdale hatte im vergangenen Jahr den zehnten Platz in der Einzelwertung der WM und Mannschafts-Silber erreicht. Everdale selbst ging mit Charlotte Fry aufs Viereck. Die beiden wurden Dritte (78,913). Ihren Weltmeister Glamourdale ließ sie zu Hause in den Niederlanden, der Hengst kommt derzeit seinen Pflichten im Deckgeschäft nach.
Der Nationenpreis wird am Samstag entschieden. Dann treten alle Reiterinnen und Reiter zum Grand Prix Special an, beide Prüfungsergebnisse werden addiert.