Das Tribunal des Weltreiterverbandes FEI hat den 32 Jahre alten deutschen Springreiter Andre Schröder für ein Jahr gesperrt. Der Grund: In den Hinterbeingamaschen seines rheinischen Wallachs Allegro wurden spitze Gegenstände entdeckt. Der Vorfall ereignete sich Anfang Mai dieses Jahres beim Ein-Sterne-CSI in Samorin (Slowakei), wo die Stewards bei einer routinemäßigen Pferdekontrolle auch die Gamaschen untersuchten. Der Chefsteward bestätigte, dass die Gamaschen elf Löcher mit spitzen Stacheln enthielten. Diese verursachen starke Schmerzen, wenn das Pferd die Hindernisstange berührt.
Andre Schröder, der seit rund sechs Jahren für die Ukraine reitet, verwickelte sich in etliche Widersprüche. Er behauptet unter anderem, er habe die Gamaschen so gekauft und sie auch schon auf vielen Turnieren eingesetzt. Dann sagte er, es seien gar nicht seine Gamaschen, er habe sie auf dem Abreiteplatz gefunden und lediglich benutzt. Nächste Variante: Als er aufstieg, habe er gemerkt, dass das Pferd keine Gamaschen trug, er habe daraufhin den Pfleger aufgefordert, Gamaschen anzulegen und er habe diese dann genommen. Und zuletzt sagte Schröder, er habe diese Gamaschen nie zuvor gesehen. Das Schiedsgericht schenkte dem Reiter keinen Glauben. Es sah es als erwiesen an, dass gegen die FEI-Statuten verstoßen wurde und das Pferd der Misshandlung ausgesetzt sei. Der Reiter wurde für ein Jahr (bis 28.9.2022) gesperrt und muss eine Strafe von 5.000 Schweizer Franken sowie die Verfahrenskosten (2.000 Franken) zahlen. Er hat die Möglichkeit, vor den internationalen Sportgerichtshof CAS zu ziehen.