Avenches: Überragende Briten holen alle Medaillen

Wie schon nach der Dressur- und der Geländeprüfung rangierten die britischen Vielseitigkeitsreiter bei der Europameisterschaft in Avenches/Schweiz auch nach dem abschließenden Springen an der Spitze. Sie gewannen nicht nur Mannschafts-Gold, sondern auch alle drei Einzelmedaillen. Die Zahlen sprechen für sich: Die Equipe aus Großbritannien beendete die EM mit nur 73,1 Minuspunkten, über 14 Punkte mehr hatte das deutsche Tam auf dem Konto (86,4). „Man muss das sportlich nehmen, die Briten waren sportlich besser als wir. Das muss man voll anerkennen, aber ich bin sehr stolz auf unsere Truppe.“ Das sagte der deutsche Bundestrainer Hans Melzer, der die Aktiven in Avenches zum letzten Mal auf ein Championat begleitete und zum Jahresende in den verdienten Ruhestand tritt. Andreas Dibowski meinte ebenso: „Wir haben keine Goldmedaille verloren, die Briten waren hier wirklich stark. Es war an keinem Tag möglich, sie zu schlagen.“

Nicola Wilson und der Holsteiner JL Dublin (v. Diarado) beendeten die EM mit ihrem Dressurergebnis von 20,9 Minuspunkten: Goldmedaille auch in der Einzelwertung. Ebenso strafpunktfrei im Gelände und im Parcours blieb Piggy March mit dem irischen Wallach Brookfield Inocent. 23,3 bedeuteten Einzel-Silber. Das Medaillen-Triple machte Sarah Bullimore mit dem Oldenburger Corouet v. Balou du Rouet perfekt (23,6). Sie gehörte nicht zum Team, sondern ging als Einzelreiterin an den Start.

Keine Einzelmedaille also für die erfolgsverwöhnten deutschen Buschreiter also. Ingrid Klimke hätte es noch schaffen können, zumindest Bronze zu gewinnen, vielleicht sogar Silber. Mit ihrem 17-jähriger Oldenburger SAP Hale Bob OLD (v. Helikon xx-Noble Champion) ritt sie flüssig durch den nicht allzu schweren Parcours. Es sah gut aus, aber am drittletzten Hindernis fiel die Stange. Vier Fehlerpunkte ließen sie auf Rang fünf abrutschen (25,4). Unzufrieden war die Reitmeisterin dennoch nicht: „Ich fand, er sprang super. Ich bin mit Bobby richtig gut zufrieden“, sagte sie.

Den sprichwörtlich undankbaren vierten Platz belegte Michael Jung mit dem Holsteiner fischer Wild wave (v. Water Dance xx). Neben den beiden Birtinnen war er der einzige Teilnehmer, der mit seinem Dressurergebnis ins Ziel kam. „Mein Pferd hat alles richtig gemacht, in allen drei Disziplinen. Das war eine ganz tolle Leistung. Ich glaube, da steckt noch einiges drin. Auch Richtung Weltmeisterschaften im nächsten Jahr ist es beruhigend, dass er hier so gut gegangen ist.“

Drittbester Deutscher war Einzelreiter Christoph Wahler mit dem Holsteiner Carjatan v. Clearway auf Rang sieben. Die beiden hatten im Gelände lediglich 0,8 Zeitstrafpunkte kassiert, waren im Springen fehlerfrei geblieben und beendeten die EM mit 26,8 Minuspunkten.

Hinter den siegreichen Briten (73,1) und den Deutschen (86,4) platzierten sich die Schweden auf dem Bronzerang (113,9), knapp gefolgt von den Schweizern (114,9). Die weiteren Teams: Frankreich (Platz 5 / 116,8), Österreich (Platz 6 / 129,5), Irland (Platz 7 / 141,4), Italien (Platz 8 / 157,8), Spanien (Platz 9 / 169,5) und Tschechien (Platz 10 / 227,5).

 

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