Der Kampf hat sich wohl doch gelohnt. Wie jetzt bekannt wurde, hat der Stadtrat des nordhessischen Bad Sooden-Allendorfs beschlossen, die Pferdesteuer ab 2021 wieder abzuschaffen. Bad Sooden-Allendorf hatte, begleitet von Demonstrationen und bundesweitem Medieninteresse, als erste Kommune eine Pferdesteuer eingeführt. Seit 2013 mussten Pferdehalter eine jährliche Sonderabgabe von 200 Euro pro Pferd zahlen. Die Einführung der Steuer hatte zu Existenzkämpfen von Vereinen und Betrieben geführt, denn viele Pferdehalter hatten sich vorsichtshalber außerhalb von Bad Sooden-Allendorf einen Platz für ihr Pferd gesucht.
Neben Bad Sooden-Allendorf hatten auch die hessischen Gemeinden Schlangenbad, Kirchheim und Weißenborn eine Pferdesteuer eingeführt. Ende 2015 schaffte Weißenborn die Abgabe wieder ab. Die Gemeindevertreter waren zu dem Schluss gekommen, dass eine solche Steuer nicht wirtschaftlich und damit auch nicht gewollt sei. Vor gut einem Jahr entschied der Landtag Schleswig-Holsteins, dass Gemeinden keine Pferdesteuer erheben dürfen. Diese Entscheidung betraf unmittelbar die Einwohner Tangstedts, das mit der Einführung der Pferdesteuer geliebäugelt hatte. Soweit kam es jedoch glücklicherweise nicht. Sollten die Stadtverordneten Bad Sooden-Allendorfs ihre Entscheidung in die Tat umsetzen, gäbe es deutschlandweit mit Schlangenbad und Kirchheim nur noch zwei Pferdesteuer-Gemeinden.