Im Stechen musste die Deutsche Meisterschaft der Springreiter im Balver Stadion entschieden werden. In zwei Wertungsprüfungen mit jeweils zwei Umläufen waren Tobias Meyer und Maximilian Weishaupt fehlerfrei geblieben. Der spannende Zweikampf brachte zunächst Meyer mit dem niederländischen Wallach Greatest Boy an den Start. Bei 36,33 Sekunden blieb die Uhr stehen. Nun hatte es Weishaupt in der Hand, mit der in Bayern gezogenen Stute Omerta Incipit seine erste Goldmedaille bei der Deutschen Meisterschaft zu gewinnen. Trotz der raumgreifenden Galoppade der Levisonn-Tochter vermochte er die Zeit Meyers nicht zu unterbieten: 37,17 Sekunden, Silber für den 30-Jährigen, der auf der familieneigenen Reitanlage in Jettingen trainiert. Tobias Meyer war überwältigt von seinem Erfolg und konnte seine Tränen in der Pressekonferenz nicht zurückhalten. Vor einigen Monaten hat er sich, nach seiner Bereitertätigkeit im Gestüt Sprehe, in Frisoythe selbständig gemacht. Sein neuer Sponsor, Johannes Heinrichs aus Heinsberg, stellt ihm 36 Pferde zur Verfügung, auch den siegreichen Greatest Boy. Zudem baut er derzeit eine neue Reitanlage für Tobias Meyer im niederländischen Weert, die Meyer in wenigen Monaten beziehen will.
Auf dem Bronzerang mit vier Fehlerpunkten behaupteten sich Patrick Stühlmeyer und die Wüttemberger Stute Carmina. Schon einmal, 2013, hatte Stühlmeyer den dritten Platz bei der DM belegt. Seine Partnerin Carnina, eine Tochter des Casall, hat der Bereiter im Stall von Paul Schockemöhle seit vier Monaten unter dem Sattel und bestritt in Balve erst sein drittes anspruchsvolles Turnier mit ihr (vier Fehlerpunkte). Auf Platz vier folgte mit ebenfalls vier Fehlerpunkten Cederic Wolf im Sattel des DSP-Wallachs Chicitio.
Marcus Ehning war nach seinem Sieg in der ersten Wertungsprüfung als großer Favorit auf den Titel ins Finale gestartet. Mit dem zehnjährigen Schweizer Wallach Priam du Roset, Sohn des Plot Blue, kassierte er aber im zweiten Umlauf des Finals gleich am ersten Hindernis einen Abwurf – aus der Traum von Gold. Letztlich wurde es mit vier Fehlerpunkten Platz fünf. Rang sechs mit acht Fehlerpunkten erzielte er außerdem mit dem Hengst Stargold (v. Stakkato Gold). Diesen Platz teilte er sich mit Simone Blum, die DSP Cool Hill einsetzte, und Philipp Schulze Topphoff mit Concordess NRW.