Die deutschen Springreiter machten es Berlin richtig spannend und galoppierten bei der 13. Etappe der Global Champions Tour und League weit nach vorne. Die Show stahl ihnen jedoch ein bunter Vogel: Danielle Goldstein, die sich seit ihrer Hochzeit vor wenigen Wochen Dani G. Waldman nennt. Wem der Name nichts sagt, der erinnert sich spätestens beim Anblick der exzentrisch auftretenden Amazone an sie: Die Springreiterin aus den USA, die seit ein paar Jahren für Israel an den Start geht, trägt stets einen quietschbunten Federschmuck im Haar und fällt allein mit ihrer optisch schillernden Erscheinung völlig aus der Rolle des doch recht konservativ geprägten Reitsports – was nicht immer positiv kommentiert wird. In Berlin jedenfalls kam die 30-jährige Amerikanerin aus dem Strahlen nicht mehr heraus. Es war zwar nicht die schnellste Runde, die sie mit ihrer 13-jährigen AES-Stute Lizziemary hinlegte, aber es war der beste Nullfehlerritt. „Für mich ist das hier eine Riesenüberraschung“, gab Waldman zu. „Ich bin superglücklich mit Lizziemary. Sie ist unheimlich konstant, motiviert und gibt immer ihr Bestes. Vor dem Turnier gehe ich mit ihr übrigens hauptsächlich ins Gelände, lasse sie dort nach Lust und Laune galoppieren, damit sie nochmal richtig den Kopf frei bekommt“, lautet ihr Erfolgsrezept. Mit dem Sieg in Berlin hat sich die amerikanische Amazone auf Rang 23 im Ranking der Longines Global Champions Tour vorarbeiten können. Weiterhin führend ist der Belgier Pieter Devos, gefolgt von Daniel Deußer, der mit seinen Punkten aus Berlin einen Platz gut machen konnte. Auf Platz drei rangiert der Vorjahressieger der Gesamtwertung, Ben Maher aus Großbritannien.
Zweiter wurde Ludger Beerbaum, der mit dem elfjährigen rheinischen Wallach Cool Feeling als letzter Starter in den Stechparcours einritt. Gute drei zehntel Sekunden vereitelten jedoch den Triumph. Trotzdem hatte Beerbaum allen Grund, mehr als zufrieden zu sein mit seinem Auftritt in Berlin, schließlich gesellte sich zum zweiten Platz im Großen Preis auch noch eine goldene Schleife in der Einzelwertung der zweiten Global Champions League-Runde mit dem 16-jährigen Holsteiner Fuchswallach Casello. Im Teamwettbewerb schaffte es der Altmeister zusammen mit seinem Stalljockey Christian Kukuk auf dem Westfalen Hengst Limonchello NT auf Platz zwei. Scherzhaft kommentierte der 55-Jährige seinen kämpferischen Auftritt: „Das ist, als ob man einen alten Jagdhund mit auf die Jagd nimmt… Der wird auch heiß, wenn er Blut riecht!“ Zudem sichert ihm der zweite Platz im Großen Preis ein Ticket für die Play offs in Prag, wo der lukrative Super Grand Prix der Global Champions Tour im November ausgetragen wird.
Auf Platz drei landete Christian Ahlmann. Am Start hatte er den zehnjährigen Zangersheider Hengst Take a chance on me, ein Sohn seines einstigen Spitzenpferdes Taloubet Z, mit dem er vor ein paar Wochen den Global Champions Tour Grand Prix in Paris für sich entschieden hatte und Dritter im Großen Preis beim Fünfsterne-CSI im österreichischen Villach wurde. Den beiden gelang zwar die Runde im Stechparcours in Bestzeit, aber es unterlief ihnen auch ein Abwurf. „Der Fehler ging auf meine Kappe“, verriet Ahlmann im Anschluss an die Prüfung. „Ich bin super stolz auf mein Pferd, er wird von Turnier zu Turnier besser.“ (PM)