Foto: CHIO Aachen/Franziska Sack

Bestleistung für Werth und Wendy im MEGGLE-Preis

Nach dem Grand Prix sicherte sich Isabell Werth auch den Grand Prix Spécial um den MEGGLE-Preis beim CHIO Aachen 2024 – und hat zudem gezeigt, dass sie auch als Mentaltrainerin einen guten Job macht.

Mit 78,085 Prozent setzten sich Isabell Werth und Wendy de Fontaine klar an die Spitze des Grand Prix Spécial um den MEGGLE-Preis. Das ist ein neues persönliches Bestergebnis für die zehnjährige dänische Sezuan-Tochter in ihrem vierten Spécial mit Werth. Die beiden dahinter platzierten Paare trennte gerade mal ein halber Punkt. Das Kopf-an-Kopf-Rennen im Deutsche Bank Stadion endete zugunsten der Niederländerin Dinja van Liere im Sattel ihres Newcomers Vita de Lusso, die sich mit 76,872 Prozent vor Frederic Wandres und Bluetooth setzten, für die es 76,851 Prozent wurden. In Punkten: 1806,50 zu 1806 Zählern. Knapper geht es nicht.

Isabell Werth zu ihrem Reitgefühl heute: „Ich muss wirklich sagen, Wendy war fantastisch. Wir wachsen täglich mehr zusammen. Das kann man sehen, das kann man fühlen. Dieses Pferd zu reiten, ist ein Vergnügen. Sie will immer ihr ihr Bestes geben. Heute fühlte es sich sehr harmonisch an und ich habe den Eindruck, dass wir immer mehr zu einer Einheit werden.“

Dinja van Lierens Vita de Lusso ist noch jünger als Wendy, erst neunjährig. Seit drei Jahren hat Dinja van Liere ihn unter dem Sattel. Dies ist seine erste Grand Prix-Saison und eigentlich hatte sie das Turnier nach Platz vier im Grand Prix um den Preis der Familie Tesch schon abbrechen wollen, weil sie das Gefühl hatte, viel besser könne es nicht mehr werden. Aber: „Mein Pferd hat mich heute umgehauen. Er entwickelt sich so schnell. Heute war er noch mal viel besser als Donnerstag. Er hat mir wirklich Gänsehaut beschert.“ Auch er sei ein Pferd, das sich durch seinen Arbeitswillen und seine Gehfreude auszeichne. Beides könne sie mehr und mehr für sich nutzen: „Er entspannt sich immer mehr im Viereck, so dass ich zum Reiten komme und ihn nicht immer nur zurückhalten muss. Ich bin einfach unglaublich stolz, auch darauf, dass ich mich hier zwischen den starken Deutschen nach oben kämpfen konnte.“

Frederic Wandres war ebenfalls hoch zufrieden mit seinem Ritt auf Bluetooth. Für ihn sei dieses Turnier vor allem mental eine Herausforderung. Und heute sei der Druck besonders groß gewesen. „Es ging nicht nur darum, die Richter hier zu überzeugen, sondern auch den Dressurausschuss, der das Team für Olympia zusammenstellt“, erklärte er. Der CHIO Aachen ist nämlich die finale Sichtung für der Nominierung für die Spiele 2024 in Paris. Wandres weiter: „Bei manchen Turnieren ist man im Flow und man kann das von Anfang bis Ende mitnehmen. Aber bei diesem Turnier hatte ich mit Duke (of Britain, seinem zweiten Grand Prix-Pferd) Fehler und die habe ich dann auf Bluetooth mitgenommen. Das hat mich ein bisschen aus der Bahn geworfen. Normalerweise ist es meine Stärke, konstant fehlerfreie Prüfungen abzuliefern. Da habe ich ein bisschen das Selbstvertrauen verloren.“ Geholfen habe ihm Isabell Werth mit drei Worten: „Reiß dich zusammen!“ Hat funktioniert.

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