Einen der größten Erfolge seiner Karriere feierte Daniel Deußer bei den „Spruce Meadows Masters“ im kanadischen Calgary. Der 41-jährige gewann mit seiner belgischen Stute Killer Queen den mit drei Millionen US-Dollar (knapp drei Millionen Euro) dotierten Großen Preis. Dieser ist Teil des Rolex Grand Slam, der über die vier renommierten Turniere s‘Hertogenbosch (März), CHIO Aachen (Juli), Calgary (September) und CHI Genf (Dezember) führt. Für seinen Sieg heimste Deußer das Rekord-Preisgeld in Höhe von knapp einer Million Euro ein. Mehr noch, da er auch in diesem Frühjahr mit Tobago Z im Großen Preis in s’Hertogenbosch triumphiert hatte, bekommt er für zwei Siege einen Bonus von 250.000 Euro. Hätte er auch in Aachen mit Killer Queen gewonnen, läge der Bonus für drei Siege in Folge bei einer Million Euro, aber in der Soers wurde es Platz vier. Dennoch: Die Reise nach Nordamerika hatte sich wahrlich gelohnt.
Der Sieg führte über einen Umlauf und eine zweite Runde der besten zwölf Paare sowie ein Stechen. Parcourschef Leopoldo Palacios aus Venezuela hatte die Aktiven vor gewaltige Aufgaben gestellt. Normalerweise gestaltet er den Kurs so, dass kein Stechen zustande kommt, aber diesmal kämpften gleich drei Reiter ohne Strafpunkte um die Entscheidung. Den besten Weg fand Daniel Deußer mit seiner zwölf Jahre alten Olympiastute Killer Queen. Bei 45,78 Sekunden blieb die Uhr stehen, die beiden erneut fehlerfrei. Der Schweizer Steve Guerdat, auch er im Sattel seines Tokio-Partners Venard de Cerisy, war zwar deutlich schneller, aber nicht fehlerfrei. Ein Abwurf, Platz zwei, für den es auch noch rund 600.000 Euro gab.
Für Erstaunen sorgte einmal mehr der 24 Jahre alte belgische Nachwuchsstar Gilles Thomas. Der Neffe des früheren Championatsreiters Marc van Dijck und der Holsteiner Wallach Aretino kassierten zwar zwei Abwürfe, aber der dritte Platz in diesem Springen ist aller Achtung wert. Auch Gerrit Nieberg wird das Turnier in bester Erinnerung behalten. Sein elfjähriger westfälischer Wallach Ben trat zwar im ersten Umlauf einmal eine Stange herunter, war aber so schnell, dass er sich für die zweite Runde qualifizieren konnte. Hier gelang ein Nullfehlerritt, insgesamt rangierte der diesjährige Sieger im Großen Preis von Aachen an fünfter Stelle, ebenfalls ein großer Erfolg.
Sieger Daniel Deußer war überwältigt und sagte: „Der Große Preis von Spruce Meadows ist nicht nur ein super Wettbewerb, es auch eine historische Prüfung, die ich schon als kleiner Junge verfolgt habe. In der Lage zu sein, diese Prüfung einmal im Leben zu gewinnen, ist ein unglaubliches Gefühl und ich bin sehr stolz auf Killer Queen.“