Eine große Hengstpersönlichkeit lebt nicht mehr: Calido I, der schneeweiße Senior der Hengststation Maas J. Hell im holsteinischen Klein Offenseth, musste im Alter von 32 Jahren von seinen Beschwerden erlöst werden. Herbert Ulonska, der die Station Maas-Hell übernommen hat und weiterführt, sagte: „Wir haben uns jeden Tag gefreut, dieses wunderbare Pferd zu sehen und zu erleben. Er wird uns allen schmerzlich fehlen.“ Besonders seiner Pflegerin Friederike Bünning, die sich viele Jahre um das Wohlbefinden des Schimmels gekümmert hat.
Calido I, Sohn des Cantus aus einer Coriander-Mutter, kam am 2. April 1991 bei seinen Züchtern Heini und Matthias Kahler in Molbergen zur Welt. Maas J. Hell erkannte auf Anhieb die Qualität des Hengstes und erwarb ihn für seine Station. Turniersportlich war Calido als junger Hengst mit Thomas Mohr unterwegs und gewann zahlreiche Siege in Spring(pferde)prüfungen der Klasse M. Danach stand allein die Zucht im Vordergrund. Als Vererber erwies sich Calido als wahrer Glücksgriff. Allein 115 gekörte Söhne weltweit sind registriert, mehr als 400 seiner Nachkommen verzeichnen Erfolge in Springprüfungen der Klasse S. Seine Nachkommen verdienten im Parcours über sechs Millionen Euro.
Prominente Beispiele sind unter anderem die Stute Calanda (Marcus Ehning), der Hengst Coupe de Coeur (René Tebbel und Ludger Beerbaum), DSP Cashmoaker (Denis Nielsen) oder die Stute K Club Lady (Cian O`Connor). Bei den Olympischen Spielen 2008 stellte Calido gleich drei Olympiapferde: Noblesse M (Pius Schwizer/SUI), California (Taizo Sugitani/JPN) und Cajak (Eiken Sato/JPN).