Ein Stechen musste bei der Deutschen Meisterschaft der Springreiterinnen in Balve entscheiden: Nach zwei Wertungsprüfungen rangierten Katrin Eckermann (31) mit dem Rheinländer Cascadello-Boy und Tina Deuerer (43) mit dem Hannoveraner Clueso gleichauf ohne Strafpunkte auf dem ersten Platz. In einem packenden Finish gaben beide Reiterinnen alles: Katrin Eckermann und der erst neunjährige Balou Du Rouet-Sohn legten eine fehlerfreie Runde in 36,18 Sekunden vor. Tina Deuerer und 13 Jahre alte Hengst, Sohn des El Bundy, kassierten einen Abwurf, aber auch ohne diesen hätten sie die Meisterschaft nicht gewonnen, denn die Uhr blieb bei 36,22 Sekunden stehen – vier hundertstel langsamer. Gold also für Eckermann, die schon einmal Zweite bei der DM war, und Silber für die Baden-Württembergerin Deuerer. Katrin Eckermann lobte ihr Pferd mit den Worten: „Er hat einen guten Kopf und will alles richtig machen.“ Tina Deuerer meinte: „Katrin ist immer schnell, man hat nur eine Chance, wenn man alles riskiert.“ Dass es mit dem Sieg nicht geklappt hat, störte sie nicht. „Ich bin mehr als happy.“
Ohne Abwurf, aber in beiden Umläufen der finalen Prüfung mit einem Zeitfehler belastet, beendete Angelique Rüsen die Deutsche Meisterschaft. Die Bereiterin im Stall von Christian Ahlmann hatte sich 2018 den Titel gesichert, diesmal wurde es der Bronzerang. Ihr Partner war der zehnjährige Holsteiner Calvino v. Castelan. Mit dem braunen Hengst hatte Rüsens Arbeitgeber vor zwei Wochen noch ein Springen beim CSI5* in Hamburg gewonnen. Eigentlich hatte Rüsen die Titelkämpfe in Balve mit einem anderen Pferd geplant, das aber verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stand. So disponierte Ahlmann um und stellet ihr das Pferd zur Verfügung. Auf die Frage, ob sie Calvino auch weiterhin reiten dürfe, sagte sie: „Ich fürchte nein.“