„Er war einfach mal dran.“ So sagte Marcus Ehning nach seinem Sieg mit dem Schweizer Wallach Priam de Roset bei der Deutschen Meisterschaft der Springreiter in Balve. Der zwölf Jahre alte Sohn des mit Ehning einst so erfolgreichen niederländischen Hengstes Plot Blue musste sich in einem spannenden Stechen gegen Maurice Tebbels Chacco’s Light durchsetzen. Nur diese beiden Paare hatten die beiden Wertungsprüfungen über je zwei Umläufe ohne Strafpunkte gemeistert. Marcus Ehning war als erster im Stechen an der Reihe und steuerte Priam du Roset stilistisch brillant durchs Stechen – Nullrunde in 37,53 Sekunden. Man hatte den Eindruck, dass Ehning nicht das maximale Tempo gewählt hatte. Entsprechend agierte Maurice Tebbel. Sehr enge Wendungen und ein höheres Grundtempo brachten ihn in Führung, aber nur bis zum letzten Hindernis, einem Oxer, hier rollte die Stange in den Sand. Zweieinhalb Sekunden schneller war zwar die Zeit, aber so wurde es die Silbermedaille für den 29-Jährigen aus Emsbüren.
Sieger Marcus Ehning sagte wie gewohnt nüchtern: „Auch wenn ich jetzt fast 50 Jahre alt bin, so eine Meisterschaft ist immer spannend. Tebbels Fehler war mein Glück.“ Seit sein Priam du Roset vierjährig ist, reitet Ehning ihn. „Er wurde oft verkannt, wir haben hier in Balve vor zwei Jahren auch schon drei Nullrunden gezeigt, aber jetzt ist er im richtigen Alter.“ Wie es sportlich mit ihm weitergehen soll, will Ehning in aller Ruhe entscheiden.
Um den dritten Platz musste Maximilian Weishaupt bangen. Er hatte mit der DSP-Stute Omerta Incipit in den vier Umläufen nur einen Abwurf hinnehmen müssen. Dies gelang aber auch zwei anderen Reitern. Die bessere Zeit entschied, so dass sich der jüngere Bruder von Philipp Weishaupt über die Bronzemedaille freuen konnte und den Youngster Max Haushonst (22) auf den vierten Rang verwies.