Sie galten nicht als Gold-Favoriten, diese Rolle nehmen traditionell die Niederländer ein. Aber manchmal passieren überraschende Dinge, und so freute sich das deutsche Vierspänner-Team mit Anna Sandmann, Michael Brauchle und Georg von Stein bei der Europameisterschaft in Donaueschingen über die überraschende Goldmedaille. Schon in der Dressur hatte das Trio in Führung gelegen, dann im Gelände mit starken Runden seine Position halten können. Michael Brauchle beendete diese Teilprüfung sogar als Sieger, Georg von Stein behauptete sich auf Rang drei, und auch Anna Sandmann zeigte rasante Runden durch die acht Hindernisse (Platz 8). Beim abschließenden Kegelfahren kam die Konkurrenz nicht mehr an die Gastgeber heran, die mit insgesamt 313,71 Minuspunkten zu Gold fuhren. Damit war nicht zu rechnen, denn noch beim CHIO in Aachen enttäuschten die deutschen Fahrer mit Rang vier. Silber holten sich die belgischen Fahrer (324,74), Bronze sicherte sich das französische Team (330,60).
Pech hatten die sieggewohnten Niederländer, die die drei bisherigen Vierspänner-Europameisterschaften stets mit dem Sieg beendet hatten. Multi-Champion Ijsbrand Chardon schied im Gelände aus, nachdem seine Kutsche umgekippt war. Kollege Koos de Ronde trat zum Kegelfahren nicht an, so dass die Mannschaft bei der Medaillenvergabe keine Rolle mehr spielte, wohl aber in der Einzelwertung. Ijsbrands Sohn Bram Chardon (26) fuhr bei seiner ersten EM gleich zu Einzel-Gold. Silber in der Einzelwertung gewann der Franzose Benjamin Aillaud, Bronze der Belgier Glenn Geerts.