Die Dressur-Europameisterschaften in den fünf Altersklassen Ponyreiter, Children, Junioren, Junge Reiter und U25, die über drei Wochen im ungarischen Pilisjaszfalu bei Budapest ausgerichtet werden, haben aus deutscher Sicht einen sehr erfreulichen Start erwischt. Sowohl die Children (bis 14 Jahre) als auch die Junioren (bis 16) sicherten sich im Mannschaftswettbewerb die Goldmedaille. Das Junioren-Team mit Allegra Schmitz-Morkramer, Jana Lang, Anna Middelberg und Valentina Pistner verwies mit 222,212 Prozentsumme die Konkurrentinnen souverän auf die Plätze. Die dänische Equipe erzielte 214,818 Prozentsumme, die niederländische 213,515. Beste Reiterin im deutschen Team mit 74,515 Prozent war Jana Lang aus Schmidgaden mit dem niederländischen Wallach Baron. Für die beiden ist Ungarn ein gutes Pflaster: Beim CDI Mariakalnok im Juni dieses Jahres brachten sie bei drei Starts drei Siege mit nach Hause – und das, obwohl sie erst seit kurzer Zeit ein Paar sind.
Auch in den beiden Einzelwettbewerben konnte Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen mit seinen Mädchen mehr als zufrieden sein, denn hier lautete die Bilanz: Gold, Silber und Bronze. Neue U18-Europameisterin ist Anna Middelberg. Mit ihrem Wallach Blickfang HC sicherte sie sich die Goldmedaille (74,823 Prozent) vor ihren Teamkolleginnen Valentina Pistner mit Flamboyant OLD (73,912) und Jana Lang mit Baron (73,794). Allegra Schmitz-Morkramer und Lavissaro platzierten sich auf Rang acht (71,206). In der abschließenden Kür komplettierten die 17-jährige Valentina Pistner und Flamboyant OLD ihre Medaillenausbeute mit einer weiteren Goldmedaille. 79,285 Prozent lautet das Juryurteil. So gut hatte auch Meyer zu Strohen das Pferd bislang noch nicht gesehen. Wie in der ersten Einzelentscheidung blieben auch in der Kür alle Medaillen in deutscher Hand. Zu Silber ritt Anna Middelberg mit Blickfang HC (78,480), Bronze gewann Jana Lang mit Baron (77,040). Die deutschen Junioren hatten mit sieben Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen das Maximalziel erreicht.
Fast genauso erfolgreich beendeten die deutschen Children ihre Europameisterschaft. Die bis 14 Jahre alten Reiterinnen machten es allerdings spannend, denn nur gut zwei Zehntel Prozentpunkte trennten sie von der niederländischen Equipe.
Clara Paschertz und Danubio OLD, Emily Rother und Jasper sowie Carolina Miesner und Angelina, die als Dreierteam an den Start gegangen waren, sammelten im Mannschaftswettbewerb 245,486 Prozentsumme, die niederländische Equipe 245,201. Auf dem Bronzerang und mit Riesenabstand behauptete sich das Team aus Frankreich mit 217,376 Prozentsumme. Als beste Teammitglieder erwiesen sich Emily Rother aus Günzburg und der neunjährige Oldenburger Wallach Jasper (84,025 Prozent).
Auch im Einzelwettbewerb der Children sicherte sich Emily Rother mit Jasper den EM-Titel mit 86,145 Prozent. Trainerin Caroline Roost, die Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen in Ungarn unterstützt, erläutert die hohen Noten des Paares. „Die Techniknote, also die Noten für die einzelnen Lektionen, addierten sich zu 76,79 Prozent, für die reiterliche Qualität – Sitz, Effektivität der Hilfengebung, Korrektheit und Gesamteindruck – gab es sogar 95,5 Prozentpunkte. Dieses Richtverfahren für Children gilt seit 2020. „Wir begrüßen das sehr, da es wie unsere Dressurreiterprüfungen besonderen Wert auf die Qualität des Reitens und des Reiters legt.“
Silber gewann Clara Paschertz mit Danubio OLD (81,355) vor der Niederländerin Mara Knipscheer mit Amaretto (80,94).
In der kommenden Woche starten die Wettkämpfe in der Altersklasse der Jungen Reiter und U25, den Abschluss bilden die Ponys.
Das Foto zeigt die deutschen Gold-Mädchen bei der Junioren-EM in Ungarn: (v.l.) Allegra Schmitz-Morkramer, Anna Middelberg, Jana Lang und Valentina Pistner. Foto: FEI/Lukasz Kowalski