EM Riesenbeck: Dalera gewinnt Gold und Zepter Silber

Was für ein sportlich hochklassiger und spannender Grand Prix Special bei der Europameisterschaft in Riesenbeck! Im Rennen um die Einzelmedaillen hatte alles nach einem Zweikampf zwischen den Olympiasiegern Jessica von Bredow-Werndl und Dalera BB auf der einen und den Weltmeistern Charlotte Fry und Glamourdale auf der anderen Seite „gerochen“. Doch es sollte ganz anders kommen, denn als letztes Paar sorgten die Dänin Nanna Skodborg-Merrald und der Wallach Blue Hors Zepter mit der zweitbesten Prüfung des 30-köpfigen Starterfeldes für eine faustdicke Überraschung.

Doch der Reihe nach: Wer sich mit den Medaillen schmücken würde, sollte sich zwischen den letzten fünf Paaren des Grand Prix Special entscheiden. Isabell Werth mit DSP Quantaz und Frederic Wandres mit Bluetooth OLD hatten mit 78,252 beziehungsweise 77,052 Prozent die Führung übernommen, aber dass diese Ergebnisse nicht für einen der vorderen Plätze reichen würden, war klar. Der hoch favorisierte Weltmeister Glamourdale, niederländischer Sohn des Lord Leatherdale, und seine britische Reiterin Charlotte Fry knackten als erstes Paar die 80 Prozent-Marke. Der imposante Rapphengst präsentierte sich allerdings nicht so souverän wie im vergangenen Jahr in Herning, wo er beide Einzel-Goldmedaillen (Special und Kür) gewinnen konnte. Ein Fehler in den Zweierwechseln sowie vergleichsweise matte Piaffen drückten ein wenig auf die Noten, auch wenn die Galopptour mehrmals mit der Höchstnote 10 belohnt wurde. 81,763 Prozent – eine Medaille schien gesichert. Nur welche? Direkt im Anschluss betrat die Titelverteidigerin Jessica von Bredow-Werndl mit ihrer 16 Jahre alten Trakehner Stute Dalera BB das Viereck. Ein kleiner Haker bei der Grußaufstellung, ein Fehler in den Zweierwechseln, aber ansonsten gelang dem Paar eine traumhaft schöne, harmonische Runde, die einmal mehr mit ihrer Leichtigkeit und Eleganz begeisterte. Die Piaffe zum Schluss wurde mit 9,9 bewertet, also hatten fast alle sieben Richter die Höchstnote gezückt. 85,593 Prozent – soviel haben die beiden noch nie erzielt. Nach ihrem Erfolgsrezept befragt, sagte die 37-Jährige unter anderem: „Wir haben an vielen Feinheiten gefeilt, den Schritt noch etwas verbessert und an den Wechseln gearbeitet. Man muss ins Detail gehen und das auch lieben, wenn man noch besser werden möchte.“

Als nächstes Paar waren die Britin Charlotte Dujardin und der zehn Jahre alte niederländische Wallach Imhotep an der Reihe. Der Fuchs, im vergangenen Jahr auch bei der Weltmeisterschaft dabei, hat sich noch weiter verbessert und punktete besonders in der Piaffe. Mit 82,583 Prozent überholte er sogar Weltmeister Glamourdale.

Buchstäblich in letzter Minute wirbelte die Dänin Nanna Skodborg Merrald als Schlussreiterin die Podestplätze durcheinander. Im Sattel des 15 Jahre alten Oldenburgers Blue Hors Zepter, ein Sohn des Zack, gelang eine perfekte Prüfung. Besonders die erste Pirouette war absolute Weltklasse: Wertnote 9,5, insgesamt 82,796 Prozent und die ein wenig überraschende Silbermedaille. Nanna Skodborg Merrald sagte anschließend freudestrahlend: „Es ist ein Traum, aber ich wusste, dass es möglich ist, heute eine Medaille zu gewinnen.“

So wurde es letztlich Platz vier für Charlotte Fry und Glamourdale, auf Rang fünf folgte der Brite Carl Hester mit dem KWPN-Wallach Fame, Isabell Wrerth und Frederic Wandres belegten die Plätze sechs und sieben. Am Sonntag gehen die 18 besten Paare in der Kür an den Start. Matthias Alexander Rath und der Totilas-Sohn Thiago GS werden allerdings nicht dabei sein. Die beiden erzielten im Special 72,766 Prozent (Platz 19). In der Kür dürfen ohnehin nur drei Paare pro Nation starten.

 

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