Im Zeitspringen, der Auftaktprüfung der Europameisterschaft der Springreiter in Rotterdam, ging es flott in großen Linien durchs Stadion. Einen Tag später, im ersten Umlauf des Nationenpreises, konfrontierte der niederländische Parcourschef Louis Koninckx die Reiter und Pferde mit technisch sehr anspruchsvollen Aufgaben, insbesondere schwierigen Distanzen. „Gestern ging’s vorwärts, heute rückwärts“, kommentierte Christian Ahlmann den Kurs. Die Fehler summierten sich, aber elf der 66 Starter meisterten den Parcours ohne Abwürfe, unter ihnen auch die beiden Deutschen Simone Blum mit ihrer Alice und Daniel Deußer mit Tobago Z. Seine Führung vom Vortag büßte das Team aber ein, denn sowohl Christian Ahlmann und Clintrexo Z als auch Marcus Ehning und Comme il Faut patzten an zwei Hindernissen. Bundestrainer Otto Becker gab später zu: „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, als zum Schluss Daniel fehlerfrei blieb“. So kam das Team nach dem Zeitspringen und der ersten Runde der Mannschaftsprüfung auf 12,22 Fehlerpunkte.
Eine wahre Aufholjagd gelang den Belgiern. Im Zeitspringen lief es nicht so recht – Platz acht und mächtige Enttäuschung. Aber dann riss sich Peter Weinbergs Equipe zusammen. Pieter Devos/Claire Z, Jos Verloy/Igor und Gregory Whatelet/MJT Nevados ließen alle Stangen liegen. Gerome Guerys acht Fehlerpunkte bildeten das Streichergebnis, so dass die Mannschaft mit den 11,07 Strafpunkten aus dem Zeitspringen die Führung übernahm. So kann’s gehen.
Im Zwischenranking folgt Großbritannien an dritter Stelle (13,41), auf den weiteren Plätzen Frankreich (17,39), Schweden (18,81), Italien (26,74), Schweiz (26,83), Irland (30,36), Niederlande (33,9) und Dänemark (35,65). Diese zehn Nationen ziehen am Freitag in den zweiten, entscheidenden Umlauf ein. Gegen 17.30 Uhr wird feststehen, wer Mannschafts-Europameister des Jahres 2019 wird.