Klaphake? U25 Springpokal? Da war doch was! Richtig, ehe Laura Klaphake für Deutschland WM-Bronze 2018 holte, war sie erfolgreiche Teilnehmerin der Serie der Stiftung Deutscher Pferdesport und Holger Hetzel um den Preis von Holger Hetzel. Nun ist Bruder Enno in ihren Fußstapfen unterwegs.
Hochspannung bis zum Schluss beim diesjährigen U25 Springpokal! Acht Paare im Stechen, Enno Klaphake und NC Verso Red Wine lagen mit 38,17 Sekunden in Führung, als die Sieger der gestrigen Einlaufprüfung, Hannes Ahlmann und Tokyo, die Soers betraten. Schon letztes Jahr hatte Ahlmann die Einlaufprüfung gewonnen und war ins Stechen der Entscheidung vorgedrungen, kassierte hier aber einen Abwurf. Das wollte er dieses Jahr besser machen, das hatte er gestern angekündigt. Bis zum letzten Hindernis war er auf der Siegerstraße, fehlerfrei und schneller als Klaphake. Doch dort fiel die Stange und damit Ahlmanns Siegesträume auf den heiligen Aachener Rasen. Das Paar belegte am Ende Rang sechs.
Des einen Leid, des anderen Freud. Enno Klaphake: „Ich hatte gar nicht damit gerechnet, weil nach mir ja noch Hannes Ahlmann kam, der dann aber zu meinem Glück den letzten Sprung um hatte.“ Umso größer die Freude bei ihm: „Jetzt hier in Aachen gewinnen zu dürfen – ja, Ausnahme! Ein Wahnsinnsgefühl!“ Seine Dankbarkeit galt neben den Sponsoren, die das Finale in Aachen ermöglichen, vor allem seinem OS-Wallach NC Verso Red Wine, einem zwölfjährigen Vigo d’Arsouilles-Sohn, den Enno in- und auswendig kennt. „Ich habe ihn seit er sechs ist. Er ist ein sehr spezielles Pferd – aber gerade dadurch so gut, weil er vorsichtig ist und eine so gute Einstellung hat. Wenn ich kämpfe, kämpft er mit!“
Platz zwei sicherte sich die Deutsche Meisterin der U25 Springreiter und Deutsche Meisterin der Damen von 2023, Mylen Kruse. Sie hatte den Holsteiner Hengst Lovelight v. Lord Z mit nach Aachen gebracht. Die beiden sind erst seit kurzem ein Paar. Das heute war ihr erstes gemeinsames Stechen überhaupt. Umso glücklicher war Kruse über das Ergebnis: eine fehlerfreie Runde im Stechen in 40,60 Sekunden. Aber selbst, wenn sie keine Schleife gewonnen hätte, würde sie aus Aachen einiges mitnehmen. Darauf angesprochen, welchen Stellenwert der U25 Springpokal zum Beispiel im Vergleich zu ihrem DM-Titel habe, sagte sie: „Natürlich war das in Balve toll, weil man dort gegen Senioren geritten ist. Aber Aachen als Veranstaltungsort gleicht das wieder aus. Dass man hier so viele andere Reiter beobachten kann, ist unheimlich wertvoll!“ Sie schaue sich von allen gerne etwas ab, „am Ende kann man niemanden kopieren, nur etwas mitnehmen“.
Der drittplatzierte Marvin Jüngel (0/41,23) hat hingegen ein ganz klares Vorbild: „Richard Vogel!“, kommt es wie aus der Pistole geschossen. Der hatte den U25 Springpokal ja dreimal gewonnen und ist nun als Nummer zehn bester Deutscher auf der Weltrangliste der Springreiter. Bei ihm hatte Jüngel über den Winter einige Monate verbracht. Auch er war mit Vorschusslorbeeren in die Soers gekommen. Im Mai hatte er zum zweiten Mal in Folge das Deutsche Spring-Derby in Hamburg für sich entscheiden können. Während er dort auf seiner Langzeitpartnerin Balou’s Erbin saß, hatte er für den Auftritt in Aachen seine neunjährige Zukunftshoffnung DSP Kontendra v. Contendro gesattelt. Auch er war überglücklich mit seinem dritten Platz: „Ich bin super, superstolz! Die Stute wächst ja gerade erst in all das hinein und das war ein unheimlich schnelles Stechen. Ich bin auf jeden Fall mehr als glücklich!“
Zwischen die Top drei und den sechstplatzierten Ahlmann schoben sich in der Reihenfolge Antonia Locker auf Cristobal (0/41,68) und Beeke Carstensen, Schwester der Vorjahressiegerin Teike Carstensen, mit Carbas (0/44,94).
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