Einmal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze: So lautete die Bilanz der deutschen Pferdezucht bei der Weltmeisterschaft der fünf- bis siebenjährigen Dressurpferde im niederländischen Pferdezentrum Ermelo. Spitzenreiter ist der Hannoveraner Verband mit Gold, Silber und Bronze, der Oldenburger Verband erzielte zwei Medaillen und eine gewann das Westfälische Pferdestammbuch.
Und das sind die neuen Champions:
Fünfjährige Pferde:
Im Klassement der fünfjährigen Pferde tanzte die ausdrucksstarke dänische Fuchsstute Quinn G v. Quaterhit-Fassbinder zu Gold. Wertnote 9,7 für den Trab und die 10 (die einzige im gesamten Feld) für die Perspektive als Dressurpferd sprachen für sich. Vorgestellt wurde Quinn G von Betina Jaeger für Helgstrand Dressage, wie vier weitere Finalpferde auch.
Der Westfale No Limit v. Geniaal-Florestan I aus der Zucht von Marcel Roedink (Winterswijk) gewann die Silbermedaille (88,6). Er wurde von der Australierin Simone Pearce geritten. Besitzer des Fuchswallachs sind Monika und Thomas Ritzinger aus Niederaichbach, auf deren Anlage Pearce seit diesem Frühjahr tätig ist.
Hannover freute sich über die Bronzemedaille. Der von Thomas Schulze gerittene Dunkelfuchs-Hengst Beck’s v. Benicio-Desperados kam bei Christian Thelker, Ostercappeln, zur Welt und gehört ihm auch (88,2).
Sechsjährige Pferde:
Neuer Weltmeister der sechsjährigen Pferde ist der niederländische Rappwallach My Toto v. Glock’s Toto JR.-Voice. Mit Hans Peter Minderhoud im Sattel musste er den Umweg über das Kleine Finale nehmen. Im Finale war er gleich der erste Starter und beeindruckte mit seinem Galopp, den die Richter mit 9,5 bewerteten. Das Gesamtergebnis von 88,6 Prozent sollte reichen, keiner der übrigen 14 Finalisten kam darüber.
Wie bei den Fünfjährigen behauptete sich ein deutsches Pferd auf dem Silberrang: Vitalos FRH v. Vitalis-De Niro, Bundeschampion von 2021, erzielte nur zwei Zehntel Prozent weniger als der Champion (88,4). Der Hannoveraner Hengst stammt aus der Zucht von Josef Bramlage und befindet sich im Besitz der Hengsthaltung Helgstrand / Schockemöhle. Vorgestellt wurde er von Leonie Richter. Mit Bronze beendete der Oldenburger Zuperman OLD die Weltmeisterschaft. Er stammt ab von Vincent Maranello-Destano und kam bei Dr. Stefan Tietje (Alhausen) zur Welt. Seine Besitzerin Beatrice Hoffrogge führte Dunkelbraunen zu 87,2 Prozent.
Siebenjährige Pferde:
Gold für Hannover: Im Finale der siebenjährigen Pferde setzte sich mit deutlichem Abstand der Hannoveraner Danciero v. Dancier-Floriscount an die Spitze (86,829 Prozent). Für seine Durchlässigkeit und die Perspektive als Dressurpferd vergaben die Richter zweimal die 10. Danciero gehört zu den Pferdepromis dieser Weltmeisterschaft. Gezogen von Hinrich Broers und Johann Weber vom Zuchthof Leegmoor in Aurich, wurde er als Fohlen an die Deckstation Beckmann verkauft, war Westfälischer Körsieger und belegte als Drei- und Vierjähriger Platz vier bei den Bundeschampionaten. 2021 wurde er mit Eva Möller im Sattel sowohl Vize-Weltmeister als auch Vize-Bundeschampion der fünfjährigen Dressurpferde. Danciero ist inzwischen Wallach. Vorgestellt wurde er von der Dänin Anna Kasprzak, die das Pferd im vergangenen Frühjahr erworben hatte.
Auf dem Silberrang behauptete sich der Oldenburger Hengst Global Player OLD. Im vergangen Jahr mit Eva Möller Weltmeister, wurde er jetzt von Leonie Richter für die Hengsthaltung Helgstrand / Schockemöhle vorgestellt. Auch in diesem Jahr verstand es der Hengst seine herausragenden Grundgangarten gut in Szene zu setzen (83,129). Global Player OLD ist ein Sohn des Grand Galaxy Win und wurde von Henrik Hansen (Dänemark) aus einer Mutter von Don Schufro gezogen. Der Hengst war 2018 Körsieger in Oldenburg und vierjährig Vize-Bundeschampion. 2021 belegte er bei den WM der fünfjährigen Dressurpferde Platz vier.
Eine Bronzemedaille bescherte die Stute Lightning Star dem niederländischen Zuchtverband KWPN. Die von Ferguson-De Niro abstammende Braune erzielte 81,779 Prozent.
Das Foto zeigt Weltmeister Danciero mit der Dänin Anna Kasprzak. Foto: Equitaris