Neun Jahre waren sie ein Paar: Ingrid Klimke und der Oldenburger Wallach SAP Hale Bob OLD, allgemein „Bobby“ genannt. Nun schickt die Reitmeisterin den 17 Jahre alten Sohn des Vollblüters Helikon in den sportlichen Ruhestand. Das Pferd hatte sich beim Test-Event für die Weltmeisterschaft im italienischen Pratoni del Vivaro, die im September stattfinden wird, eine Sehnenverletzung zugezogen. Diese soll „Bobby“ in aller Ruhe auskurieren.
Die beiden haben wahrlich viel im Busch geleistet, gewannen unter anderem Mannschafts-Silber bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016, die Einzel-Bronzemedaille bei den Weltreiterspielen in Tryon/USA 2018 und sprangen zu vier Goldmedaillen in Einzel- und Mannschaftswertung bei den Europameisterschaften 2015 bis 2019.
Gezogen von Dr. Rolf Lueck (Crailsheim), kam Hale Bob als fünfjähriges Pferd in den Stall Klimke. Zunächst wurde er von Vanessa Bölting bei den Bundeschampionaten geritten und ein Jahr später bei der Weltmeisterschaft der jungen Vielseitigkeitspferde. Daneben ritt Andreas Busacker ihn immer wieder auch in Jagden. 2013 stieg Ingrid Klimke in den Sattel und feierte einen Erfolg nach dem anderen. Neben den großen Championaten standen die berühmten Events des Vielseitigkeitssports auf dem Programm: Pau in Frankreich, Badminton in Großbritannien (Platz zwei) und diverse Mal der Klassiker in Luhmühlen.
Ersatz für Hale Bob hat Ingrid Klimke längst aufgebaut: Die Westfälin Equistros Siena just do it (v. Semper Fi) hat das Zeug, ein hervorragendes Championatspferd zu werden. In diesem Jahr erreichte die zehnjährige Stute bereits zwei zweite Plätze bei den Vier-Sterne-Turnieren in Pratoni del Vivaro und Oudkarspel.