Spannend wie ein guter Krimi verlief das Stechen des Großen Preises von Hamburg. In der mit 300.000 Euro dotierten Wertungsprüfung für die Global Champions Tour kamen nur vier Paare ohne Fehler ins Ziel. Frank Rothenberger hatte den Reitern und Pferden einiges abverlangt, sieben Reiter gaben sogar auf. Als erster Stechteilnehmer legte der schwedische Europameister Peder Fredricson mit seinem 13-jährigen belgischen Wallach H & M All In eine Zeit von 49,98 Sekunden vor. Dass dies viel schneller geht, bewies Daniel Deußer, der mit der zehn Jahre alten belgischen Schimmelstute Jasmien v. Bisschop nur 45,95 Sekunden benötigte. Nun konnte ihm nur noch der Ägypter Nayel Nassar gefährlich werden. Der 28-Jährige, der mit seiner amerikanischen Partnerin Jennifer Gates zwischen Kalifornien und Belgien pendelt, war aber einen Hauch langsamer: Im Sattel des in Westfalen gezogenen Wallachs Lucifer (v. Lord Dezi) benötigte er 23 hundertstel Sekunden mehr, aber auch er war fehlerfrei geblieben. In die Entscheidung konnte Philipp Weishaupt nicht mehr eingreifen. Der Bereiter im Stall von Ludger Beerbaum und der zehnjährige Oldenburger Hengst Che Fantastica v. Check In hatten im Stechen zwei Abwürfe kassiert. So feierte die 20.000 Zuschauer frenetisch Daniel Deußer, der für seinen Sieg mit einem schönen Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro belohnt wurde. „Natürlich ist es das Ziel, hier den Großen Preis zu gewinnen, aber ich hatte nicht damit gerechnet, Jasmien hat noch nicht so viel Erfahrung auf diesem Level.“ Erst seit Oktober reitet Deußer die Stute, bis dahin hatte seine Kollegin Jonna Ekberg, wie Deußer bei den Stephex Stables in Belgien angestellt, Jasmien ausgebildet.