Mit ihrem Sieg im Großen Preis in Hamburg, Wertungsprüfung der Global Champions Tour (GCT), haben sich Christian Ahlmann und sein Ausnahmepferd Dominator 2000 Z deutlich für die Weltmeisterschaft im August im dänischen Herning ins Gespräch gebracht. Im Februar des vergangenen Jahres hatten die beiden bei der GCT-Etappe in Doha gewonnen und jetzt erneut in einen Großen Preis auf Fünf-Sterne-Niveau triumphiert. Finanziell gelohnt hat es sich zudem. Für seinen Sieg erhielt Christian Ahlmann 100.000 Euro der insgesamt mit 300.000 Euro dotierten Prüfung.
Es war eine nasse Angelegenheit. Die Nacht zuvor und auch am Prüfungstag selbst hatte es immer wieder sintflutartig geregnet. Zwar versanken alle Wege im Derby-Park im Schlamm, aber der Grasboden im großen Stadion hielt der Belastung stand, wegrutschende Pferde sah man kaum. Dass auch der Große Wall, Herzstück des Deutschen Spring-Derbys, das am Sonntag ausgetragen wird, halten wird, steht für Turnierleiter Volker Wulff außer Frage. „Da mache ich mir keine Sorgen.“
Frank Rothenberger hatte den 33 Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen anspruchsvollen Parcours geboten, dessen Umlauf acht von ihnen ohne Fehler bewältigten und sich fürs Stechen qualifizierten. Europameister André Thieme und seine Championatspartnerin DSP Chakaria legten mit 51,33 Sekunden eine Top-Zeit vor. Erstaunlicherweise stoppt die Uhr bei dem Iren Michael Pendler bei exakt derselben Zeit. Aber das war nicht schnell genug, wie Christian Ahlmanns Ritt bewies. Mit seinem Dominator 2000 Z schaffte er die Runde in 50,51 Sekunden. „Dominator hatte nicht den besten Start in diese Woche erwischt, deshalb habe ich ihn gestern noch in einem kleinen Springen eingesetzt, aber heute ist er hervorragend gesprungen. Er war immer schon ein ganz besonderes Pferd, er ist ein Traumpferd“, lobte Ahlmann den zwölfjährigen Diamant de Semilly-Sohn aus der Zangersheider Zucht. Im vergangenen Jahr hatte eine Verletzung des Pferdes einen Start bei den Olympischen Spielen verhindert, nun aber liebäugelt Ahlmann mit der Weltmeisterschaft im August in Herning/Dänemark. „Ja, die WM habe ich auf dem Zettel, sie ist mein großes Ziel, aber das muss man jetzt von Turnier zu Turnier sehen.“
Ebenfalls fehlerfrei im Stechen blieb Mario Stevens. Er saß im Sattel seines erst neunjährigen Hannoveraner Wallachs Starissa v. Stakkato Gold (0/52,0). Mit Marcus Ehning und Gerrit Nieberg behaupteten sich noch zwei weitere deutsche Reiter im Stechen. Ehning und dem Oldenburger Stargold, wie Starissa ein Nachkomme des Stakkato Gold, unterlief ebenso ein Springfehler (4/50,96) wie Gerrit Nieberg. Er steuerte den Schweizer Wallach Blues D’Aveline CH v. Baloussini knapp zwei Sekunden langsamer ins Ziel als Ehning (4/52,82).