Im Alter von 71 Jahren ist der bekannte Ausbilder und ehemaliger Championats- und Nationenpreisreiter Heinrich-Wilhelm Johannsmann, in der Szene „Der Kaiser“ genannt, verstorben. Sein Tod kam völlig unerwartet. Noch am Vortag war er mit dem Fahrrad über eine Stunde zu einem Reitturnier gefahren und abends zurück. Am nächsten Morgen lag er tot in seinem Bett.
Heinrich-Wilhelm Johannsmann wuchs zusammen mit seinen beiden Brüdern Friedrich (Pferdespedition Johannsmann) und Hans Georg Johannsmann (Vertriebsleiter Pikeur) auf dem Pferdezuchtbetrieb seiner Eltern in Gütersloh-Ebbesloh auf und begann als Jugendlicher zu reiten. Nach einer Sattlerlehre absolvierte er eine Bereiterlehre bei Lutz Goessing und wechselte 1978 in das Gestüt Römersee in Heiden, wo ihm Gerhard Brenningmeyer (C&A) seine ersten Erfolgspferde Sarto und Chico zur Verfügung stellte. Noch im selben Jahr nahm er an den Weltmeisterschaften der Springreiter in Aachen teil und wurde Fünfter mit dem Team, ein Jahr später gewann er mit Sarto Team-Silber bei der Europameisterschaft in Rotterdam.
1981 kehrte Heinrich-Wilhelm Johannsmann in den Stall der Familie Goessing zurück und setzte seine internationale Turniersportkarriere mit Hengsten des Nordrhein-Westfälischen Landgestüts fort: Prosario NRW, Potsdam NRW und Gralshüter. Insgesamt bestritt er 22 Nationenpreise für Deutschland. Parallel dazu war er von 1998 bis 2004 als Honorar-Trainer am DOKR-Bundesleistungszentrum in Warendorf tätig.
Ende 2005 beendete er seine aktiven Reiterkarriere, blieb dem Springsport jedoch als Trainer weiterhin treu. Von 2011 bis 2013 begleitete er als Equipechef die ukrainischen Mannschaften bei Nationenpreisen. (FN)