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„Ich lass es mal laufen“ – Sieg für Philip Rüping

Philip Rüping hat den Großen Preis der Deutschen Kreditbank AG in Hohen Wieschendorf gewonnen.

Mit dem 13-jährigen Balou du Rouet-Sohn Baloutaire PS blieb der Bereiter im Stall von Paul Schockemöhle im Stechen der besten Zwölf fehlerfrei. Seine Endzeit: 37,55 Sekunden. Das war nicht die allerschnellste Zeit des Stechens, aber die schnellste ohne Fehler. Auf Platz zwei sprang die Schwedin Emma Emanuelsson mit ihrer erst zehnjährigen Canbella Blue PS in 39,22 Sekunden. Dritter wurde Christian Ahlmann mit Clintrexo Z, ebenfalls fehlerfrei in 39,51 Sekunden.

Dass der Parcours noch schneller zu bewältigen war, zeigte der aktuell nahezu ‚unbremsbare‘ Richard Vogel. Mit Cydello riskierte die Nummer neun der Welt alles und musste am Ende einen Abwurf verbuchen. Mit 36,71 Sekunden landete er so auf Platz sechs.

„Er sprang in vielen guten Springen in den letzten Monaten null, aber ich manchmal noch nicht ganz getraut, volles Risiko zu gehen“, erklärte der 40-jährige Sieger. Baloutaire sei spät in den Sport gekommen, er selbst habe ihn jetzt gut drei Jahre unter dem Sattel. „Er ist wirklich ein super sensibles Pferd, aber heute nach dem Umlauf hatte ich ein so lockeres und gutes Gefühl, dass ich dachte: Ich lass es mal laufen, probiere ein paar Prozent mehr als sonst und das hat er super mitgemacht.“

„Dieses Pferd ist einfach unglaublich“, schwärmte die Zweitplatzierte. „Sie ist erst zehn und ich habe sie, seitdem sie fünf war. Die Jungs hier reiten super schnell (mit Blick auf Rüping und Ahlmann), deshalb habe ich mir gedacht: Ich drehe einfach meine Runde und gucke mal, was dabei herauskommt.“ Schon im vergangenen Jahr war Emanuelsson in Hohen Wieschendorf und freute sich: „Das Turnier ist so toll, ich bin sehr froh, dass ich in diesem Jahr wiederkommen durfte.“

Ahlmann ist ein ruhiger Typ Mensch, der schon sehr viel in seiner Karriere gewonnen hat. Aber selten hat man ihn so zufrieden schmunzeln gesehen wie heute: „Clintrexo war ziemlich lange aus dem Sport raus aus dem Sport, ohne dass wir wirklich sagen konnten, woran es gelegen hat“, resümiert Ahlmann. „Umso glücklicher bin ich, dass er sich wieder so gut anfühlt und wieder Spaß hat. Ich habe ihn die letzten fünf, sechs Monate aufgebaut und der Große Preis heute war seine erste wirklich große Aufgabe wieder – ich bin wirklich richtig glücklich.“ Mit verschmitztem Grinsen fügte er an: „Ich wäre natürlich gerne noch ein bisschen schneller geritten.“
 
Aus Stefan Unterlandstättner, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Kreditbank AG, sprach der absolute Sportsmann bei der Rückbetrachtung des Großen Preises. Er hatte vor der Prüfung vier Reiter in die enge Auswahl der Favoriten genommen, aber unter die Top Drei hatten sie es nicht geschafft: „Das ist der Sport. Janne (Janne Friederike Meyer-Zimmermann) war mit einem Zeitfehler aus dem Stechen, Richie (Richard Vogel) hat viel riskiert, dann passierte ein Fehler. Christian (Kukuk) war eng im Einsprung der Kombi und hat dann hinten leicht berührt – so ist unser Sport, das macht ihn spannend. Man kann nichts vorhersagen, aber es war großartiger Sport. Es war eine Freude, diesen Reitern zuzugucken und mitzufiebern.“
 
Ein wunderbares Fait zog nach diesen fünf Turniertagen Philip Rüping: „Es war außergewöhnlich gut – angefangen von den Bedingungen für Pferde, Reiter und Pfleger plus diesem Gefühl von Willkommen-Sein vom ersten Moment an. Man ist als Reiter wirklich froh, wenn es dann so guten Sport gibt wie heute im Großen Preis und auch an den anderen Tagen, weil wir als Reiter damit etwas wiedergeben können – dem Veranstalter und seinem Team.“
 
Die Abschluss-Worte der DKB Pferdewoche von Hausherr Enno Glantz:
„Ich bin sehr zufrieden. Wir hatten so eine positive Atmosphäre bei den Reitern, aber auch bei den Besuchern, natürlich macht einen das zufrieden und auch ein bisschen stolz. Aber ich gebe dieses Lob auch gerne weiter an ein ganz tolles Team. Für mich ist es auch emotional wichtig, dass die Leute sagen: ‚Mensch, es geht uns nicht ums Geld. Wir kommen fünf Tage und krempeln die Ärmel hoch. Das ist toll.“
„Meiner Meinung hat es von den Zuschauerzahlen her noch eine Steigerung gegeben – es ist schwer genau zu sagen, weil sich die Menschen hier auf dem Gelände verteilen, viele Familien sich auch auf dem Gelände des Hoffests aufhalten, aber ich bin sehr zufrieden. Die Tribünen waren voll, die Stimmung toll. Ich bin sicher, dass unser Sport nur mit Zuschauern funktioniert und wir vielleicht auch wieder ein paar mehr Leute für unseren Sport begeistern konnten.“
 
Sobald der Termin für das nächste Jahr ganz feststeht, wird er sofort mitgeteilt. Klar ist: „Ich mache kein Turnier ohne Erdbeeren!“, ließ Hausherr Glantz keinen Zweifel und freut sich auf die dritte Ausgabe der DKB Pferdewoche Hohen Wieschendorf im Jahr 2025.

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