Das Weltcup-Finale mit den vier Disziplinen Springen, Dressur, Vierspännerfahren und Voltigieren in den Leipziger Messehallen ist gestartet. Im Parcours übernahm der Schweizer Martin Fuchs die Führung. 35 Paare waren im Zeitspringen, der ersten Qualifikation, an den Start gegangen. Der von Frank Rothenberger konzipierte Kurs war „machbar“, enthielt aber doch gegen Ende einige Klippen. Am besten löste der Europameister und Vize-Weltmeister Martin Fuchs mit seinen niederländischen Hengst Chaplin die Aufgabe. Der Verdi-Sohn beendete den Parcours ohne Abwurf in 65,11 Sekunden. Gut eine Sekunde mehr benötigte der für Österreich startende Max Kühner im Sattel des Brandenburger Wallachs Elektric Blue (66,19). Der in letzter Zeit sehr erfolgreiche Ire Conor Swail reihte sich mit dem Hannoveraner Count Me In auf Platz drei ein (67,06). Als bester deutscher Reiter behauptete sich David Will mit seinem Toppferd C-Vier an vierter Stelle. Zwar unterlief den beiden ein Hindernisfehler, der mit drei Strafpunkten zu Buche schlug, aber da Will sehr schnell unterwegs war, konnte er diesen ganz gut kompensieren (67,94). Die weiteren deutschen Ergebnisse lassen ebenfalls auf ein gutes Gesamtergebnis hoffen: Gerrit Nieberg und Ben wurden Sechste, Philipp Schulze-Tophoff und Concordess folgen an Position 10 und Marcus Ehning mit Calanda an 11. Christian Kukuk und Checker beendeten die erste Qualifikation auf dem 17. Platz. Unrund lief es für den Schweizer Titelverteidiger Steve Guerdat, der mit Victorio de Frotards nach drei Abwürfen nur Platz 25 belegt. Am Freitag steht die zweite Qualifikation mit Stechen auf dem Programm. Wer das diesjährige Weltcup-Finale gewinnt, entscheidet sich am Sonntagnachmittag.
Wie zu erwarten war, hielten sich die Überraschungen bei der ersten Dressurprüfung in Grenzen. Die haushohe Favoritin Jessica von Bredow-Werndl und ihre Trakehner Stute Dalera BB waren auch auf dem Leipziger Viereck eine Klasse für sich. Fehlerfrei meisterten die beiden Olympiasiegerinnen und Europameisterinnen den Kurz Grand Prix und wurden von der siebenköpfigen Richtergruppe mit 84,793 Prozent belohnt. Ebenfalls über 80 Prozent erzielten die Dänin Cathrin Dufour und ihr westfälisches Nachwuchspferd Vamos Amigos (80,019). Das drittbeste Ergebnis lieferte Isabell Werth mit der Oldenburger Stute Weihegold, mit der sie bereits dreimal das Weltcup-Finale gewinnen konnte und die am Sonntag in den sportlichen Ruhestand verabschiedet werden soll (79,756). Die Plätze vier und fünf sicherten sich die Damen aus Dänemark: Nanna Skodborg Merrald mit Atterupgaards Orthilia erhielt 75,752 Prozent, Carina Cassoe Krüth und Heiline’s Danciera brachten es auf 75,094. An sechster Stelle folgte Helen Langehanenberg mit der Holsteinerin Annabelle (75,019), so dass dieses Weltcup-Finale am Sonntag in der Kür auf ein deutsch-dänisches Kräftemessen hinauslaufen dürfte. Allenfalls der Schwede Patrik Kittel könnte noch in die starke Frauengruppe vorstoßen. Er hatte im Kurz Grand Prix mit dem Oldenburger Hengst Blue Hors Zepter den siebten Platz belegt (74,662).