Leipzig: Weihegold verabschiedet sich von ihren Fans

Es war ihre letzte Kür, unter dem Jubel von mehreren tausend Zuschauerinnen und Zuschauern wurde Weihegold anschließend in der voll besetzten Leipziger Messehalle in den sportlichen Ruhestand verabschiedet. Die 17 Jahre alte Oldenburgerin, für die sich Isabell Werth und ihre Mäzenin Madeleine Winter-Schulze die Sportrechte gesichert hatten, soll nun bei ihrer Besitzerin Christine Arns-Krogmann ein neues Leben als Zuchtstute beginnen. Zwölf Kinder hat Weihegold zwar schon, aber diese kamen per Embryotransfer zur Welt.

Weihegold hat wahrlich Großes auf dem Viereck geleistet. Bei der vor zwei Jahren verstorbenen Züchterin Inge Bastian geboren, wurde sie zunächst von Kira Wulferding ausgebildet. Als die Stute sechs Jahre alt war, übernahm Beatrice Buchwald, damals Bereiterin bei Isabell Werth, den Beritt und führte sie von M- über S-Prüfungen hin zu mehreren Siegen im Grand Prix und im Grand Prix Special. Buchwald hatte mit der Stute auch die Finals der beiden Dressurserien Nürnberger Burg-Pokal und Louisdor-Preis gewonnen.

Ein neues Kapitel begann 2016, als die nun neun Jahre alte Weihegold ganz zu Isabell Werth wechselte. Eine beispiellose Karriere nahm ihren Lauf, im selben Jahr führte sie über den CHIO Aachen zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro, wo „Weihe“ und Isabell Werth Mannschafts-Gold und Einzel-Silber gewannen. Ein Jahr später erreichte Weihegold das Maximalziel bei der Europameisterschaft in Göteborg: Sieg im Grand Prix, Special und in der Kür. 2021 beendete die Rappstute die EM in Hagen mit Team-Gold und zwei Silbermedaillen. Gold sammelte die Don Schufro-Tochter natürlich auch bei diversen Deutschen Meisterschaften in Balve. Zu den beeindruckendsten Leistungen zählen drei Titel in Folge bei den Weltcup-Finals 2017, 2018 und 2019. Insgesamt sind beim Weltreiterverband FEI rund 55 Siege in internationalen Grand Prix-Prüfungen registriert. In den Erfolgsbilanzen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung wird Weihegolds Gewinnsumme mit 854.000 Euro angegeben.

Mit 85,921 Prozent in der Kür beendete Weihegold ihren letzten öffentlichen Auftritt. Ohne Fehler, Piaffen und Passagen wie das sprichwörtliche Schweizer Uhrwerk und mit viel Ausdruck absolvierte sie das Pensum. Standing Ovation des Publikums waren der verdiente Lohn. Für den Sieg sollte dieses gute Ergebnis zwar nicht reichen, aber Isabell Werths Wunsch, „Weihe“ mit einer guten Prüfung zu verabschieden, war in Erfüllung gegangen. Es wurde Platz drei.

Zum Sieg ritt wiederum Jessica von Bredow-Werndl mit ihrer Trakehner Stute Dalera BB. Auch bei diesen beiden klappte alles, was sich 90,836 Prozent widerspiegelte. Stark trumpfte die Dänin Cathrine Dufour auf: Mit ihrem zehnjährigen westfälischen Nachwuchspferd Vamos Amigos, ein Sohn des Vitalis, erzielte sie 86,164 Prozent. Hinter Isabell Werth reihten sich an vierter und fünfter Stelle zwei weitere Däninnen ein: Carina Cassoe Krüth mit Heiline’s Danciera (84,971) und Nanna Skodborg Merrald mit Atterupgaards Orthilia (81,239). Knapp unter 80 Prozent blieben Helen Langehanenberg und die Holsteinerin Annabelle (78,839), die beiden wurden Sechste.

 

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