Sie reiten einfach in einer anderen Liga: Die britischen Vielseitigkeitsreiterinnen und -reiter drückten dem Luhmühlener Vielseitigkeitsturnier ihren Stempel auf. Auf den Plätzen eins bis sieben der Fünf-Sterne-Prüfung behaupteten sich sechs Paare aus Großbritannien. Lediglich der USA-Amerikaner Boyd Martin konnte in die starke Gruppe von der Insel mit Platz vier vordringen.
Zum Sieg ritt die Mannschafts-Olympiasiegerin Laura Colette mit ihrem Holsteiner Wallach London. Ihrer sehr guten Dressur, die mit umgerechnet 20,3 Minuspunkten bewertet worden war, fügte sie im Gelände und im abschließenden Parcoursspringen nichts mehr hinzu – ein perfekter Start-Ziel-Sieg. Die Plätze zwei und drei belegten ihre Landsfrauen Kitty King mit Vendredi Biats, die Mannschafts-Europameister von 2021 (27,7), und die amtierende Weltmeisterin Yasmin Ingham mit Rehy DJ (27,9).
Für die deutschen Aktiven war die Fünf-Sterne-Prüfung ein Erfolg, auch wenn sie sich nicht im Spitzenfeld behaupten konnten, denn gleich drei Premieren waren gelungen: Ihr Fünf-Sterne-Debüt feierten Jérôme Robiné, Arne Bergendahl und Emma Brüssau. Als bester deutscher Teilnehmer erwies sich der Warendorfer Sportsoldat Jérôme Robiné mit seinem 13-jährigen irischen Wallach Black Ice. Im Gelände lief es super für den 25-Jährigen, daher war er etwas enttäuscht, dass im Parcours zwei Abwürfe das Ergebnis trübten (44,1). Mit dem zehnten Platz bei seinem ersten CCI5*-L war er dennoch zufrieden.
Ein positives Fazit zog auch Arne Bergendahl nach seinem Debüt. Mit der selbstgezogenen, vollblutgeprägten Westfalenstute Luthien hatte er nach Dressur noch auf Platz 36 gelegen und als fünfter Starter im Gelände bewiesen, dass sich der anspruchsvolle Kurs von Mike Etherington-Smith fehlerfrei reiten ließ. Ein „Netzroller“ im abschließenden Springen erhöhte das Punktekonto auf 45,1 Minuspunkte, Platz 14. Emma Brüssau und ihre Stute Dark Desire GS kamen nach einer guten Dressur fehlerfrei durchs Gelände, im Springen fielen zweimal die Stangen, 54,1 Minuspunkte, Platz 21.