Luhmühlen: Michael Jung erneut Deutscher Meister

Und immer wieder Michael Jung: Der Ausnahmereiter, der schon alle erdenklichen Titel in der Vielseitigkeit gewonnen hat, zeigte auch in Luhmühlen, dass er der Beste ist. Im Sattel des elf Jahre alten irischen Hengstes Highlighter ritt er nicht nur in der Gesamtwertung der Vier-Sterne-Prüfung an die Spitze, sondern sicherte sich auch die Goldmedaille in der Wertung zur Deutschen Meisterschaft. Ein „Spaziergang“ war es allerdings nicht, denn die nach Dressur und Geländeprüfung vorne liegenden Paare lagen so dicht beieinander, dass schon ein Zeitfehler über Sieg und Platz entscheiden konnte. „Das war schon ein bisschen Nervenkitzel heute“, sagte Jung. Er behielt wie immer die Nerven und beendete auch das abschließende Springen ohne Abwurf: Gesamtergebnis 25,6 Strafpunkte.

Zur Silbermedaille ritt Dirk Schrade mit dem Holsteiner Casino (v. Casillas). Das Paar hatte in der Dressur Platz drei belegt und fügte diesem Ergebnis nur noch 0,2 Fehlerpunkte für Zeitüberschreitung im Gelände hinzu (29,6). Bronze erzielte Sandra Auffarth mit ihrem neun Jahre alten, in Polen gezogenen Nachwuchspferd Rosveel (29,8). „Ich bin super zufrieden. In der Dressur waren noch ein paar Kleinigkeiten, aber er hat sich so viel verbessert vom letzten zu diesem Jahr. Und im Gelände ist er ein wirkliches Verlasspferd, jede Geländeprüfung hat er bisher super cool abgespult“, sagte die Weltmeisterin hoch zufrieden.

Gute Leistungen zeigten auch die U25-Reiterinnen und Reiter in Luhmühlen. Sportsoldat Jérôme Robiné wurde mit dem irischen Wallach Black Ice Fünfter hinter dem Italiener Marco Cappai und Vierter in der Meisterschaftswertung. Der 24-Jährige hätte beinahe sogar eine Medaille bei seiner zweiten Meisterschaft im Seniorenlager gewonnen, aber ein Abwurf im Parcours machte die Hoffnung zunichte (33,0). Robiné sagte: „Es ist schön, dass wir schon so weit sind und bei den Großen mitmischen können. Vielleicht haben wir an einem anderen Tag etwas mehr Glück und dann sieht es wieder anders aus. Aber erstmal bin ich froh, dass ich so ein klasse Pferd im Stall habe.“ Die erst 21-jährige Alina Dibowski macht ihrem Vater Andreas alle Ehre. Sie behauptete sich auf Rang sechs beziehungsweise Rang fünf in der Deutschen Meisterschaft. Auch ihr Pferd Barbados stammt aus Polen (35,6).

Gaben die deutschen Reiterinnen und Reiter in der Vier-Sterne-Prüfung klar den Ton an, war die Fünf-Sterne-Vielseitigkeit Sache der ausländischen Gäste. Lediglich Sophie Leube hatte genannt, rangierte mit der bayerischen Stute Jadore Moi (v. Conthargos) nach der Dressur an siebter Stelle, gab im Gelände allerdings auf. Sieger wurde der Schweizer Felix Vogg mit dem westfälischen Wallach Colero (v. Captain Fire). Platz zwei belegte die Britin Kristy Chabert mit Classic, Dritte wurde die Neuseeländerin Jonelle Price mit Faerie Dianimo.

 

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