Bei der zweiten Etappe des Dressur-Weltcups der Westeuropa-Liga griff auch Isabell Werth ins Geschehen ein. Sie hatte das Auftaktturnier im dänischen Herning ausgelassen. In Lyon traf sie auf eine starke Konkurrentin, denn auch die Britin Charlotte Dujardin hat Appetit auf Weltcup-Punkte. Sie stellte ihre bewegungsstarke Stute Mount St. John Freestyle vor, mit der sie im vergangenen Jahr Bronze bei den Weltreiterspielen gewonnen hatte. Isabell Werths Topstuten Bella Rose und Weihegold hatten noch Turnierpause, in Lyon sattelte die Dressurkönigin ihren Westfalen Emilio. Der Zweikampf der beiden Damen wurde in der ersten Runde zugunsten der Britin entschieden: Dujardin führte im Grand Prix mit 79,978 Prozent und verwies Isabell Werth auf Rang zwei (77,826).
Am nächsten Tag wendete sich das Blatt. Isabell Werth zeigte eine makellose Kür zu neuer Musik. Emilios Kür hatte nämlich Bella Rose übernommen, so dass für den Wallach eine neue Musik arrangiert werden musste. Werth war begeistert: „Es war erst das zweite Mal, dass ich die Kür zu dieser Musik geritten bin. Ich bin total happy und stolz auf Emilio.“ Freestyle als letztes Pferd der Prüfung wirkte nicht mehr so souverän wie im Grand Prix. Dujardin erklärte es hinterher so, dass die Stute sich am Vortag bei der Siegerehrung sehr aufgeregt habe und beim Einritt zur Kür sich vor den vollen Zuschauerrängen erschrocken habe. 83,925 Prozent bedeuteten Platz zwei.
Das drittbeste Ergebnis erzielte Frederik Wandres. Der Bereiter des Hofes Kasselmann sprang mit dem Hannoveraner Duke of Britain ebenfalls über die 80 Prozent-Marke (80,015). Als dritte Deutsche nahm Jessica von Bredow-Werndl mit der niederländischen Stute Zaire-E am Weltcup teil. Nach einem guten dritten Platz im Grand Prix schlichen sich in der Kür Fehler ein. So galoppierte die Stute in der Trabtour an, was etliche Punkte kostete: 75,455 Prozent, Platz 7.