In der Trophée de Genève, der Qualifikationsprüfung für den Rolex Grand Prix am Sonntag, waren 41 Reiter-Pferd-Paare am Start. Während im ersten Umlauf einige Hindernisse wie die Dreifache oder die Brücke Alexandre III und die Backsteinmauer, die direkt von den Olympischen Spielen in Paris stammten, besonders fehleranfällig waren, gelang es 19 Paaren, die Tücken des von Gérard Lachat und Grégory Bodo entworfenen Parcours zu überwinden.
Das Stechen kam damit einem zweiten Umlauf gleich und die Reitsportfans auf ihre Kosten, ob sie nun auf den Tribünen des Palexpo sassen oder zu Hause vor dem Kamin die Prüfung live auf der Website des CHI Genf verfolgten.
Die Reiter gaben ihr Bestes und versuchten immer wieder, die Bestzeit zu unterbieten. Die zwischenzeitliche Führung ging nacheinander an den Brasilianer Stephan De Freitas mit seinem Olympiapferd Primavera Imperio (40,95 Sekunden), den Deutschen Marcus Ehning mit dem majestätischen Coolio (37,79 Sekunden) und den Italiener Lorenzo de Luca mit Denver de Talma (34,33 Sekunden), der als Sechster ins Stechen ging und es allen zeigen wollte. Lange Zeit sah es nach einer klaren Angelegenheit aus. Auch der Publikumsliebling und amtierende Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele in Paris, Steve Guerdat, musste vier Punkte für einen etwas schnelleren Ritt als der zwischenzeitlich Führende hinnehmen. Erst Martin Fuchs und Conner Jei, die als 15. in den Stechparcours gegangen waren, verkürzten mit einem spektakulären Ritt auf der letzten Linie, bei dem der Schweizer vor dem Oxer am Ende des Parcours einen Galoppsprung weniger machte, auf 33,66 Sekunden. Bis zum Schluss blieb es spannend, doch diese Zeit konnte niemand mehr unterbieten.
Martin Fuchs war überglücklich über seinen Sieg. Damit trat er in die Fußstapfen seines Vaters und seines Onkels, die diese prestigeträchtige Prüfung 1991 mit Dollar Girl und 1994 mit Interpane Goldlights gewonnen hatten. "Schon bei der Besichtigung wusste ich, dass ich im Stechen mein Bestes geben und auf der letzten Linie einen Galoppsprung weniger machen wollte. Ich dachte, das könnte den Unterschied ausmachen. Connor ist sehr gut in Form und ich habe mein Bestes gegeben. Ich wollte unbedingt gewinnen. Ich liebe dieses Turnier, das Publikum, die Arena und den Parcours, der meinen Pferden sehr gut liegt. Deshalb bin ich hier immer sehr motiviert", sagte er nach der Prüfung.
Barbara Schnieper gewann mit Judy Km die erste Prüfung des Tages, den Prix Radio Lac des CSI 5*, und Thibaut Keller siegte mit Happy Girl T im Prix Swiss Wine Genève.
Ausgabe 12/24
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