Martin Richenhagen, langjähriger CEO des Landmaschinenherstellers AGCO und mit der Marke Fendt bis vor kurzem größter Sponsor der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), fordert von FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach den Rückzug aus seinem Amt. Der Grund: Lauterbach hat sich von seiner Ehefrau getrennt und lebt nun bei seiner neuen Lebensgefährtin Dr. Constanze Winter. Sie ist die Justiziarin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und Lauterbach direkt unterstellt.
Martin Richenhagen ist so empört über diese private Beziehung, die seiner Meinung nach gegen die Regeln von „Compliance und Good Governance“, im weitesten Sinne gutes Führungsverhalten, verstoße, dass er sein Ehrenamt als Sprecher der Stiftung Deutschen Pferdesport niedergelegt hat. Gegenüber der Zeitschrift Reiterrevue, deren Herausgeber er ist, erklärte Richenhagen zudem, dass der Generalsekretär den Verband nicht wirtschaftlich führe. Die FN sei im Prinzip ziemlich pleite, sagt er. „Herr Lauterbach ist als Geschäftsführer für das finanzielle Ergebnis voll verantwortlich.“ Die Verluste beliefen sich auf mehrere hunderttausend Euro, „das sind viel zu hohe Kosten bei rückläufigen Einnahmen“, so Richenhagen.
Da Lauterbach und Winter in der bisherigen Konstellation nicht weiter zusammenarbeiten können und bislang zumindest keiner von beiden sich aus seinem Job zurückziehen wolle, sind Umstrukturierungen beschlossen worden. Die Justiziarin Dr. Winter ist künftig nicht mehr dem Generalsekretär unterstellt, sondern dem Geschäftsführer Personal und Finanzen, René Straten.
Derweil wird im Hintergrund gerätselt, warum Richenhagen das Thema so hoch aufhängt. Die Stiftung Pferdesport ist eine unabhängige Organisation und nicht abhängig von der FN. Aus ihr auszusteigen, weil der Generalsekretär sich falsch verhalten hat, ist fragwürdig. Lauterbach sagt: „Das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun. Dass die Stiftung einen Förderer verliert, ist schade für die Stiftung und ihre Arbeit.“ Man wird sehen, wie diese Geschichte weitergeht…