Der Tod des Hannoveraners Elvis VA kam überraschend. Nadine Capellmann hatte ihre Pferde wie immer gegen 17 Uhr gefüttert. Da sei Elvis noch topfit gewesen. „Als ich eine Stunde später wieder in den Stall kam, (…) lag er tot in seiner Box“, schreibt sie auf ihrer Internetseite. Am 16. März wäre der Hannoveraner 25 Jahre alt geworden. Bis zuletzt erfreute er sich bester Gesundheit.
Der Esprit-Garibaldi II-Sohn, der 1996 bei Christian Pfeil in Bremerhaven zur Welt gekommen war, gehörte zu den erfolgreichsten Dressurpferden Deutschlands. Seine sportliche Laufbahn begann mit Martin Schaudt, der den Fuchs als junges Pferd auf der Hannoveraner Auktion ersteigert und später an Nadine Capellmann verkauft hatte. Auch Heiner Schiergen förderte den „wilden“ Elvis einige Jahre, bis Capellmanns Trainer Klaus Balkenhol sich des Wallachs annahm. Der Reitmeister hatte zunächst Mühe, das Temperament des Wallachs in die richtige Richtung zu lenken. Es erging ihm wie seinen Kollegen Schaudt und Schiergen: Elvis warf ihn ab. Aber Balkenhol gab nicht auf und formte Nadine Capellmann und Elvis zu einem Team, das 2004 das Finale des Nürnberger Burgpokals mit dem Rekordergebnis von 81,17 Prozent gewann. Die Karriere führte steil nach oben, 2006 gehörte der damals zehn Jahre alte Wallach bereits zur deutschen Championatsmannschaft bei den Weltreiterspielen in Aachen. Nadine Capellmann und Elvis gewannen Team-Gold (Platz 4 und 5 in der Einzelwertung), ebenso schlossen die beiden die Olympischen Spiele 2008 in Hongkong mit dem Mannschaftssieg ab. Zwischen diesen beiden Ereignissen starteten Elvis und Capellmann bei der Europameisterschaft 2007 in Turin, wo die Equipe Silber gewann (Einzel: Platz 4). 2012 beendete Elvis seine turniersportliche Laufbahn und verbrachte seitdem seinen Lebensabend mit einem Shetlandpony auf der Weide.