Nach dem Nationenpreis der Springreiter beim CSIO in Rotterdam fiel die Entscheidung, welche Paare die deutschen Farben bei den Olympischen Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) vertreten werden. Die Mannschaft von Bundestrainer Otto Becker hatte das „Länderspiel“ mit Platz vier beendet (Sieger: Niederlande vor Schweden und Frankreich). Daniel Deußer und belgische Stute Killer Queen, David Will und Holsteiner Wallach C-Vier, Christian Kukuk und der Westfalen-Wallach Checker sowie Marcus Ehning und der NRW-Landbeschäler A la Carte lagen nach dem ersten Umlauf fehlerfrei in Führung, gemeinsam mit den Teams aus Schweden, Frankreich und den USA. Mit nur einem Strafpunkt folgten Irland und die Niederlande. In der zweiten Runde wurden die Karten neu gemischt. Der spanische Parcourschef Santiago Varela hatte die Anforderungen angehoben und damit das Feld sortiert. In der deutschen Equipe kassierten sowohl Daniel Deußer, David Will und Marcus Ehning einen Abwurf, Christian Kukuk wurde mit zwölf Strafpunkten das Streichergebnis. Bundestrainer Otto Becker erklärte: „Nach dem tollen ersten Umlauf ohne Strafpunkte verlief die zweite Runde wirklich unglücklich. Wir hatten ein paar Netzroller, wie man so sagt. Wir lagen zwar strafpunktmäßig gleichauf mit den Franzosen, aber es wurde trotzdem nur Platz vier. Das klingt vielleicht komisch, aber ich bin dennoch zufrieden, weil die Teamleistung insgesamt gut war und alle einen guten Job gemacht haben.“
Der Springausschuss wertete alle Saisonergebnisse und insbesondere den CSIO in Rotterdam aus und nahm als Championats-Neulinge André Thieme und Christian Kukuk auf. Diese vier Paare bilden das Team (alphabetische Reihenfolge):
Daniel Deußer mit Killer Queen VDM
Christian Kukuk (Riesenbeck) mit Mumbai
Maurice Tebbel (Emsbüren) mit Don Diarado
André Thieme (Plau am See) mit DSP Chakaria
Anders als bislang sind bei diesen Olympischen Spielen nur drei Paare zugelassen, ein sogenanntes Streichergebnis gibt es nicht mehr. Die Wettkämpfe im Springen finden in Tokio vom 3. bis 7. August statt. Zuerst fällt die Entscheidung über die Einzelmedaillen, dort starten Deußer, Kukuk und Thieme. Erst danach folgt die Mannschaftsentscheidung, der Nationenpreis. Zwischen diesen beiden Prüfungen kann ein Reiter-Pferd-Paar eingewechselt werden. „Die Mannschaftsentscheidung hat für uns oberste Priorität. Wir sehen die bestmöglichen Erfolgsaussichten, wenn Maurice Tebbel und Don Diarado für das Team starten“, begründete Bundestrainer Otto Becker die Entscheidung und ergänzte: „Wer zusammen mit Maurice im Nationenpreis an den Start geht, werden wir vor Ort entscheiden.“Die Quarantäne der Pferde vor dem Abflug nach Tokio findet vom 16. bis 24. Juli auf dem Gelände des Bundesstützpunktes Reiten in Warendorf statt. Folgende Pferde bzw. Reiter gehen außerdem mit in die Quarantäne: Marcus Ehning mit Funky Fred und A la Carte NRW, David Will mit C-Vier sowie Christian Kukuks Checker.