Hauptsache Turnier! Turnierleiter Volker Wulff hatte alles versucht, zumindest sein kleines Turnier „OWL Challenge“ in Paderborn stattfinden zu lassen, nachdem er schon schmerzlich das Derby in Hamburg, das Berliner Turnier am Funkturm und zuletzt auch die Munich Indoors in der Münchner Olympiahalle hatte absagen müssen. Aber auf dem kleinen, vom Bäumen umrankten Schützenplatz ließen sich Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen gut umsetzen, allerdings mussten die Zuschauer draußen bleiben. Sportlich lief es wie immer, wenngleich weniger Preisgeld ausgeschüttet wurde. Das Turnier zählte nicht zur Riders Tour, die 2020 ebenfalls ausgesetzt ist, so konnte Wulff ein wenig sparen und vom CSI3* auf zwei Sterne zurückgehen.
Die Hauptprüfung, den Großen Preis, gewann ein junger Westfale, der seit geraumer Zeit auf sich aufmerksam macht: Philipp Schulze Topphoff (Foto) aus Havixbeck, 22 Jahre alt und amtierender Europameister in der Einzelwertung der Jungen Reiter im vergangenen Jahr. Mit seiner westfälischen Stute Concordess NRW v. Congress hatte er zunächst den Umlauf des Springens gewonnen und sich einen Platz im elfköpfigen Stechen gesichert. Fast zum Schluss an der Reihe, hatte er genügend Zeit, sich eine gute Strategie zu überlegen. Sein Plan ging auf, das westfälische Paar überwand in fehlerfreien 36,58 Sekunden die Ziellinie. Das war die Marke des Tages, an die seine Mitstreiter nicht herankamen. Philip Rüping und der Holsteiner Casall-Sohn Cascallo folgten auf Rang zwei (0/37,01), Dritter wurde der erst 19 Jahre alten Thibault Philippaerts aus Belgien. Bei dem Nachnamen horcht man unwillkürlich auf. Er ist der dritte Sohn von Ludo Philippaerts und schickt sich an, im Springsport Karriere zu machen und in die Fußstopfen seiner international erfolgreichen Brüder Nicola und Olivier Philippaerts zu treten. Im Sattel der Arko-Tochter Aqaba de Leau meisterte er das Stechen ebenfalls in 37,16 Sekunden.