Para-Dressur: Bronzemedaille zurückgeholt

Während die Briten um den Verlust ihrer Goldmedaille trauerten, die Niederlande ihren ersten Weltmeistertitel frenetisch feierten, waren die deutschen Dressurreiter mit Handicap einfach nur glücklich: Sie hatten die Bronzemedaille zurückerobert. Elke Philipp und ihr Hengst Fürst Sinclair musste über 74 Prozent erreichen. Der achtjährige Hengst, ein lackschwarzer Sohn des Fürstenball aus einer Lord Sinclair III-Mutter, schien zu ahnen, was an diesem Tag von ihm verlangt wird. Mit raumgreifendem Schritt marschierte er durch die Lektionen, Elke Philipp behielt ihn trotz ihrer Rumpfinstabilität in einer sicheren Anlehnung. 74,357 Prozent lautete das Jury-Urteil. Die Bronzemedaille, die die deutsche Mannschaft im vergangenen Jahr bei der Europameisterschaft in Göteborg verfehlt hatte, war gesichert. Das Teamresultat ist die Addition aller Wertnoten der Teammitglieder, unabhängig ihrer Wettkampfklasse. Deutschland war in Tryon mit drei Grades vertreten: Elke Philipp vertrat die Gruppe der am stärksten beeinträchtigten Reiter, Dr. Angelika Trabert und Steffen Zeibig, beide schon mehrfach bei Para-Championaten erfolgreich, gehören Grade III an und ganz neu dabei ist Regine Mispelkamp. Die an Multipler Sklerose erkrankte 47-Jährige ist im Regel-Turniersport in Dressurprüfungen der Klasse S platziert. Equipechefin Britta Bando sagte glücklich: „Wir haben unser Ziel erreicht. Wir wollten die Medaille zurück und uns die Qualifikation für die Paralympics 2020 sichern. Beides ist uns gelungen.“

Eine historische Niederlage mussten die britischen Seriensieger hinnehmen: Erstmals in der knapp 30-jährigen Geschichte der Para-Championate verpassten die Briten Mannschafts-Gold, trotz einer erneut überragenden und Goldmedaillen sammelnden Sophie Wells. Neue Weltmeister sind die Niederlande. Auch in der Einzelwertung freuten sich die deutschen Paras über Medaillen. Jeweils Bronze gewannen Regine Mispelkamp und Elke Philipp in der Pflichtaufgabe. Zum Abschluss der Para-Wettbewerbe gab’s noch mal eine Medaille: Anästhesistin Dr. Angelika Trabert gewann mit ihrem westfälischen Wallach Diamond’s Shine v. Doamond Hit die Bronzemedaille in der Kür (Grade III). Das Foto zeugt das deutsche Para-Team mit  (v.l.) Steffen Zeibig (Grade III), Regine Mispelkamp (V), Elke Philipp (I), Equipechefin Britta Bando, Bundestrainer Bernhard Fiegl und Dr. Angelika Trabert (III).

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