Foto: Stefan Lafrentz

Para-EM Riesenbeck: Viermal Edelmetall

Nach einer längeren Durststrecke kann sich das deutsche Para-Dressurteam wieder über große sportliche Erfolge freuen. Anders als im vergangenen Jahr, in dem die körperbehinderten Pferdesportler bei der Weltmeisterschaft in Herning leer ausgingen, feierten sie in Riesenbeck gleich zu Beginn vier Medaillen. Die Europameisterschaft dieser Disziplin, die erstmals in Deutschland ausgetragen wird, ist eingebettet in die Dressur-EM. Beide Championate haben auf dem großzügigen Gelände des Reitsportzentrums Riesenbeck International optimale Bedingungen.

Im Para-Team hat es einige Veränderungen gegeben, nicht nur auf Seite der Aktiven. Neue Bundestrainerin ist Silke Fütterer-Sommer, die 2020 die Nachfolge von Bernhard Fiegl angetreten hat und von Co-Trainer Rolf Grebe unterstützt wird. Auch die langjährige Equipechefin Britta Bando ist nicht mehr dabei, an ihre Stelle trat Nico Hörmann, der im Deutschen Olympiade-Komitee als Koordinator für Distanzreiten und Para-Dressur tätig ist. Im deutschen Team tauchen zwei neue Gesichter auf: Die ehemalige Spring- und Vielseitigkeitsreiterin Martina Benzinger ist an Multipler Sklerose erkrankt und geht in der Wettkampfklasse Grade I mit den stärksten körperlichen Beeinträchtigungen an den Start. In der ersten Prüfung gewann die 62-Jährige mit ihrer Schimmelstute Nautika die Silbermedaille hinter dem Letten Rihards Snikus. Auch Melanie Wienand erlebt in Riesenbeck ihre Championatspremiere. Mit dem Hannoveraner Lemony’s Loverboy, den die 43-Jährige als „mein Therapeut, mein Held, mein Meister“ bezeichnet, sicherte sie sich die Bronzemedaille in Grand III hinter dem Topfavoriten Tobias Thorning Joergensen aus Dänemark und der Französin Chiara Zenati. Melanie Wienand, ehemalige Bereiterin beim Hannoveraner Verband, hatte einen schweren Reitunfall, dessen Folgen sie bis heute beeinträchtigen.

„Alte Hasen“ im deutschen Para-Team sind Heidemarie Dresing und Regine Mispelkamp, die beide an Multipler Sklerose erkrankt sind. Heidemarie Dresing (68) und ihr Oldenburger Horse24 Dooloop steuerten in Grade II die Goldmedaille zur deutschen Erfolgsbilanz bei. Regine Mispelkamp, die auch im Regel-Turniersport erfolgreich startet, ritt zu Medaille Nummer vier: Die 52-jährige Pferdewirtschaftsmeisterin gewann mit ihrem niederländischen Wallach Highlander Delight’s die Bronzemedaille.

 

Das Foto zeigt das Para-Team mit (v.l.) Regine Mispelkamp, Martina Benzinger, Melanie Wienand und Heidemarie Dresing. Foto: Stefan Lafrentz

 

News >

Ein verdienter Sieg für Harrie Smolders und Monaco

Der Rolex Grand Prix von Genf 2024 ist zweifellos ein Höhepunkt in der langen Geschichte dieses...

[ mehr]

Er gewinnt, immer und immer wieder

Den Abschluss des Samstags am CHI Genf bildete die UBS Challenge Preis, ein Springen über 1,55...

[ mehr]

200.000 für den Holsteiner Siegerhengst

Am Samstagabend stand fest: Der Holsteiner Siegerhengst des Jahres 2024 heißt Conchezz. Der...

[ mehr]

Martin Fuchs am Ziel seiner Träume

Die 23. Ausgabe des Rolex IJRC Top 10-Finals des CHI Genf bot ein sehr würdiges Starterfeld der...

[ mehr]

NÜRNBERGER BURG-POKAL Finale 2024

Beim Internationalen Festhallen Reitturnier Frankfurt vom 18. bis 22. Dezember wird es bei der...

[ mehr]