Daniel Deußer konnte es kaum fassen: „Ich bin sprachlos. Was Jan Tops in den letzten Jahren hier geschaffen ist, ist ein einzigartiges Event und in dieser Arena vor so vielen Leuten zu reiten ist unwirklich.“ Diesen Worten vorausgegangen war ein hochspannender zweiter Umlauf des „Super Grand Prix“ der Global Champions Tour in der ausverkauften O2 Arena von Prag. Deußer hatten den ersten Umlauf mit seinem 14 Jahre alten Zangersheider Hengst Tobago Z ohne Fehler beendet. Auch in der entscheidenden zweiten Runde kamen die beiden ohne Abwurf in 65,22 Sekunden ins Ziel. Doppel-Null gelang nur noch Katrin Eckermann, die ihre von Vater Otmar Eckermann gezogene westfälische Stute Cala Mandia allerdings etwas langsamer über die Ziellinie steuerte (66,47). Deußer wurde für seinen Sieg mit rund 302.000 Euro belohnt, für die zweitplatzierte Katrin Eckermann sprangen immerhin noch 252.000 Euro heraus. Die Prüfung war mit insgesamt 1,25 Millionen Euro dotiert und zählt damit zu den teuersten Springen der Welt. Auf Platz drei behauptete sich der US-Amerikaner McLain Ward, der mit seiner belgischen Stute HH Azur in beiden Umläufen nur einen Strafpunkt für Zeitüberschreitung bekommen hatte (1/71,76).
Insgesamt gingen 13 Paare an den Start, sie hatten einen der Großen Preise auf den diesjährigen Etappen der Global Champions Tour gewonnen beziehungsweise waren nachgerückt für doppelt qualifizierte Reiter. Deutschland war mit vier Teilnehmern stark vertreten, denn neben Deußer und Eckermann waren auch Christian Ahlmann und Christian Kukuk am Start. Ahlmann platzierte sich mit dem belgischen Wallach Mandato van de Neerheide an achter Stelle. Die beiden waren im ersten Umlauf fehlerfrei geblieben, aber in Runde zwei kassierten sie zwei Abwürfe (8/67,3). Christian Kukuk und die belgische Stute Nice van’t Zorgvliet beendeten den Großen Preis mit zwölf Fehlerpunkten (69,41). Auch Ludger Beerbaum hatte schon zu Saisonbeginn sein Ticket für das Finale gelöst, nahm aber mit seiner Monte Bellini-Tochter Mila nicht am Großen Preis teil. Er wolle die Stute für das Finale der mit 4,5 Millionen Euro ausgestatten Mannschaftsserie Global Champions League schonen, hieß es in einer Pressemitteilung des Veranstalters.