Eine Mega-Show vor ausverkauften Rängen läutete den Super Grand Prix als Abschluss der Global Champions Tour 2021 in der Prager O2 Arena ein. Die Sieger der 15 Etappen hatten größtenteils ihre Toppferde gesattelt, immerhin ging es im Finale um ein Preisgeld von 1,25 Millionen Euro. Der italienische Parcourschef Uliano Vezzani hatte die Aktiven vor gewaltige Herausforderungen gestellt. Sowohl die erste als auch die zweite Runde enthielt Hindernisse mit maximalen Abmessungen in Höhe und Weite und dazu technische anspruchsvolle Linien. Fünf Paare meisterten den ersten Umlauf ohne Fehler, aber nur zwei Reitern gelang es, beide Umläufe mit „weißer Weste“ zu beenden: Henrik von Eckermann (Schweden) und Sergio Alvarez Moya (Spanien).
Von Eckermann und sein belgisches Championtspferd King Edward – die beiden gewannen Team-Gold bei den Olympischen Sielen in Tokio (Einzelwertung Platz vier) – präsentierten sich auch in den Prager Parcours in bestechender Form. Nach seinem Ritt sagte der seit ein paar Monaten in den Niederlanden lebende Schwede: „Ich hatte das Ziel, mich für den Super Grand Prix zu qualifizieren, denn ich wusste, ich habe mit diesem Pferd gute Chancen zu gewinnen. Es ist ein fantastisches Gefühl, wenn es so gut klappt wie heute.“ Finanziell haben sich die Anstrengungen auch gelohnt. Für seinen Sieg erhielt von Eckermann exakt 300.892,88 Euro. Die Summe ist deshalb so krumm, weil die Schwedin Malin Baryard-Johnson ausschied und ihr Anteil unter den 14 übrigen Paaren aufgeteilt wurde. Denn beim Finale der Global Champions Tour bekommt jeder Geld, der heil ins Ziel kommt.
Knapp zwei Sekunden langsamer beendete der Spanier Sergio Alvarez Moya mit dem prominenten Alamo den zweiten Umlauf. Mit dem niederländischen Wallach hatte der Schweizer Steve Guerdat 2019 das Weltcup-Finale gewonnen. Nach Unstimmigkeiten zwischen Besitzer und Reiter wechselte der Rappe unter den Sattel des Spaniers. Das drittbeste Ergebnis gelang den schnellen britischen Olympiasiegern Ben Maher und Explosion. Der in den Niederlanden gezogene Sohn des Chacco-Blue war im ersten Umlauf fehlerfrei geblieben, aber in der zweiten Runde fiel eine Stange.
Aus deutscher Sicht konnte sich nur Daniel Deußer einen Platz im Finale sichern. Der 40-Jährige hatte im August die Etappe im niederländischen Valkenswaard gewonnen. Dort war sein Partner der französische Hengst Bingo Ste Hermesse, in Prag setzte er seine Spitzenstute Killer Queen ein. Ein Abwurf in der ersten Runde ließen die Hoffnungen auf den Sieg schwinden. Im zweiten Umlauf blieben die beiden fehlerfrei. Letztlich wurde es Platz sechs.