Mit einer idealen Linienführung durch den anspruchsvollen Parcours gewann David Will im Sattel des Holsteiner Wallachs C-Vier das Zeitspringen der Europameisterschaft in Riesenbeck. Der 33 Jahre alte Reiter, der im Hofgut Dagobertshausen bei Marburg trainiert, startet erstmals in seiner Karriere bei einem Championat für Deutschland und hat mit C-Vier den richtigen Partner. Der Cardento-Sohn machte alles richtig, als er als vorletztes Pferd im Zeitspringen an den Start ging. An der Spitze rangierte der schwedische Mannschafts-Olympiasieger Peder Fredricson mit Catch me not. Will sagte: „Es war heute nicht unbedingt mein Plan, Peder zu schlagen oder sogar zu gewinnen. Ich wollte einfach nur eine gute Prüfung reiten. Dass es jetzt so gelaufen ist und wir auch mit der Mannschaft einen guten Start hatten, das ist schon etwas Besonderes. Ich könnte auch über mein Pferd nicht glücklicher sein. Er ist einfach super gesprungen, hat nicht eine Stange berührt und alle Sprünge haben sich mit ihm sehr einfach angefühlt.“
Hinter der führenden schwedischen Mannschaft behauptete sich das deutsche Team, das sich eine gute Ausgangsposition für den Nationenpreis verschaffen konnte. Dieser wird mit 15 Nationen über zwei Umläufe am Donnerstag und Freitag ausgetragen und entscheidet über die Mannschaftsmedaillen.
Als erster Reiter des deutschen Teams war Andre Thieme mit der Chap-Tochter DSP Charia an der Reihe. Der Mecklenburger wählte ein hohes Tempo, das einen Abwurf etwas auffangen konnte, Platz 17. Rundum happy war Christian Kukuk. Der Riesenbecker startete bei seiner Heim-EM mit seiner Nullrunde ins Championat. Sein Partner ist Mumbai, mit dem er auch an den Olympischen Spielen teilgenommen hatte. In Tokio war es nicht so gut für den neunjährigen belgischen Schimmel gelaufen, in Riesenbeck aber begeisterte der Sohn des Diamant de Semilly, mit einer hervorragenden Runde – Platz zehn nach dem Zeitspringen. Nicht ganz so glücklich verlief die Prüfung für Marcus Ehning, der als Reservist mit dem Oldenburger Stargold v. Stakkato Gold kurzfristig ins Team aufgerückt war, nachdem Rene Tebbels Hengst Don Diarado wegen eines Hufgeschwürs zurückgezogen werden musste. Ehning und Stargold kassierten zwei Abwürfe, die das Paar auf Rang 30 brachten.
Insgesamt hat Deutschland nach dem Zeitspringen 4,77 Strafpunkte auf dem Konto, die Schweden führen mit 3,59 Strafpunkten. Platz drei belegt die Schweiz (5,47). Die weiteren Nationen: 4. Niederlande 8,97, 5. Frankreich (9,15), 6. Belgien (9,34), 7. Irland (12,73), 8. Spanien (13,52), 9. Italien (14,11), 10. Dänemark (16,45), 11. Tschechien (16,94), 12. Großbritannien (17,18), 13. Norwegen (17,76), 14. Österreich (19,21) und 15. Türkei (24,55).