Riesig viel Lob gab es für Ludger Beerbaum, der es geschafft hat, auf der Reitsportanlage „Riesenbeck International“ perfekte Bedingungen für die Europameisterschaft der Springreiter zu schaffen. Aktive, Zuschauer, Offizielle – sie alle waren unglaublich begeistert. Natürlich auch die frisch gebackenen Mannschaft-Europameister aus der Schweiz. Für die Eidgenossen hatte der Wettkampf nicht optimal begonnen, denn ihr Teammitglied Elian Baumann kassierte direkt drei Abwürfe, aber danach lief es für die „Jungs“ prächtig. Nach fehlerfreien Runden von Brian Balsiger (Ak‘s Courage) und Martin Fuchs (Leonie Jei) konnte sich Steve Guerdat als letzter Starter sogar noch einen Abwurf erlauben, ohne die Goldmedaille des Schweizer Teams zu gefährden. Er saß im Sattel von Albführen’s Maddox, der bei den Olympischen Spielen nicht so erfolgreich agiert hatte. Insgesamt schloss das Team aus der Schweiz mit 9,47 Strafpunkten und der Goldmedaille die Mannschaftsentscheidung ab.
Die deutsche Abordnung, schon nach dem ersten Umlauf des Nationenpreises am Vortag auf dem zweiten Rang, bestätigte das Resultat. Andre Thieme und die Chap-Tochter DSP Chakaria blieben in der zweiten Runde de Mannschaftsentscheidung ebenso fehlerfrei wie Marcus Ehning und Stargold (v. Stakkato Gold). Christan Kukuk und der belgische Hengst Mumbai (v. Diamant de Semilly) bilanzierten einen Abwurf. Das gleiche Ergebnis auch bei Schlussreiter David Will und dem Holsteiner C-Vier, so dass das deutsche Team mit 12,77 Fehlerpunkten die Silbermedaille gewann. Zu Bronze ritt die belgische Equipe, die als einzige alle vier Reiter fehlerfrei durch den zweiten Umlauf des Nationenpreises bringen konnte. Aber die Abwürfe im Zeitspringen und in der ersten Runde der Team-Entscheidung am Vortag fielen arg ins Gewicht (17,34). Auf den weiteren Rängen behaupteten sich die Mannschaften aus Schweden (27,59), Irland (28,73), Frankreich (29,15), Spanien (57,52), Dänemark (51,45), Großbritannien (53,18) und Österreich (65,21). Solche Fehlerzahlen bei Europameisterschaften sind eher die Ausnahme und erinnern an die mächtigen Nationenpreise der 1930er und 1950/60er Jahre, bei denen es nur um extrem hoch und extrem weit ging. In zwei Tagen treten die Besten erneut gegen einander an, denn dann kämpfen sie um die Einzelmedaillen bei der Europameisterschaft.