Lange ist es her, dass die besten deutschen und niederländischen Paare im Nationenpreis des CDIO5* in Rotterdam aufeinandertrafen. Einerseits scheute man den Vergleich, andererseits war die Terminlage meist ungünstig. Andersherum blieben die besten niederländischen Reiter und Pferde dem CHIO in Aachen fern – mit derselben Begründung. Weil Corona den internationalen Turnierkalender auf den Kopf gestellt hatte, erwies sich der Zeitpunkt diesmal als günstig, zumal sich eine gute Gelegenheit bot, jene Pferde an den Start zu bringen, die für die Olympischen Spiele und deren Sichtungen keine entscheidende Rolle spielten. So schickte Deutschland Isabell Werth mit Weihegold, Dorothee Schneider mit Sammy Davis Jr, Matthias Bouten mit Meggle’s Boston und Alexander Rath mit Foundation ins Rennen. Während die 16-jährige Oldenburgerin Weihegold im Januar bereits beim Weltcup in Salzburg und im Mai in Mannheim beim Maimarktturnier wieder Turnierluft geschnuppert hatte, war es für den 15 Jahre alten DSP Sammy Davis Jr. seit Oktober des vergangenen Jahres der erste internationale Auftritt.
Der Nationenpreis des CDIO5* Rotterdam wird aus drei Prüfungen errechnet. Die drei besten Ergebnisse des Grand Prix zählen und dann entscheiden die insgesamt drei besten Ergebnisse aus Grand Prix Special und Kür, so dass insgesamt sechs Ergebnisse gewertet werden. Isabell Werth und Weihegold erzielten die besten Resultate: Sieg im Grand Prix und in der Kür. Auch Dorothee Schneider und Sammy Davis Jr. traten zur Kür an (Platz vier und drei). Im Special stellten sich Matthias Bouten mit dem niederländischen Hengst Meggle‘s Bosten und Matthias Alexander Rath mit dem Hannoveraner Hengst Foundation der Konkurrenz. Trotz guter Resultate sowohl im Special als auch in der Kür sollte es für den Sieg im Nationenpreis nicht reichen. Umgerechnet in Strafpunkte, rangierte das deutsche Team mit 19 Punkten klar hinter den Niederländern (15), die dank der sehr guten Ergebnisse von Edward Gal und Glock’s Total US die Führung übernommen hatten. Zum Team gehörten auch Hans Peter Minderhoud mit Glock’s Dream Boy, die Saisonaufsteigerin Dinja van Liere mit Hermes und Marlies van Baalen mit Go Legend. Auf dem dritten Platz behauptete sich die belgische Mannschaft weit abgeschlagen mit 46 Minuspunkten. Weitere Teams waren beim Nationenpreis des CDIO nicht am Start.