Die Weltmeister sind zurück auf der turniersportlichen Bühne: Die in den Niederlanden lebende Britin Charlotte Fry und der imposante KWPN-Hengst Gamourdale, bei der WM im vergangenen August mit zwei Goldmedaillen geschmückt, haben souverän die zehnte und letzte Etappe der Westeuropa-Liga das Dressur-Weltcups gewonnen. Zwar erreichten die beiden nicht ihr Topergebnis von über 90 Prozent wie bei der Weltmeisterschaft, aber mit 86,835 hielten sie die Konkurrenz auf großem Abstand. Der elfjährige Glamourdale (v. Lord Leatherdale) hatte seit Herning nur einen turniersportlichen Auftritt, und zwar bei der Weltcup-Etappe in London, entsprechend frisch und kernig präsentierte sich der Hengst nun in den Brabanthallen. In der Traversale kündigte er kurzfristig sogar die Zusammenarbeit auf, aber seine Reiterin hatte ihn blitzschnell wieder im Griff.
Das zweitbeste Ergebnis erreichte die Niederländerin Dinja van Liere mit dem Hengst Hermes (KWPN), Sohn des Trakehners Easy Game. Die Prüfung verlief in den Galoppwechseln nicht ganz fehlerfrei, auch fiel eine meist zu enge Kopf-Hals-Haltung auf. Mehr als gut 83 Prozent waren diesmal für die zweifachen Bronzemedaillen-Gewinner von Herning nicht drin.
Aus Deutschland waren Isabell Werth mit Emilio und Benjamin Werndl mit Famoso OLD angereist. Fürs Weltcup-Finale hat Werth nicht den 17-jährigen westfälischen Wallach eingeplant, sondern die Reise in die USA will sie mit Quantaz antreten. Emilio machte einen guten Job und begeisterte mit exzellenten Piaffen: 82,76 Prozent, Platz drei. Aller Voraussicht nach wird Benjamin Werndl das Weltcup-Finale zu Hause vor dem Fernseher verfolgen müssen. Obwohl er im Ranking der Westeuropa-Liga an vierter Stelle ist, reicht dies nicht für die Finalteilnahme. Drei deutsche Paare dürfen dort starten, dies sind Titelverteidigerin Jessica von Bredow-Werndl, Isabell Werth und Ingrid Klimke, die beide mehr Punkte auf dem Konto haben als Benjamin Werndl. Sollte allerdings eine der drei Damen absagen, dann wäre der Aubenhausener dabei. Werndl stellte den Oldenburger Famoso OLD in einer neuen Kür mit sehr schwungvoller Musik vor. Ein kleiner Haker in der Piaffe gleich zu Beginn drückte die Note, aber die Harmonie des Paares war einmal mehr beeindruckend (82,05 Prozent).
Das Weltcup-Finale findet wie schon 2017 am Osterwochenende (4. bis 8. April) in Omaha im US-Bundesstaat Nebraska statt.