Foto: Malina Blunck

Sophie Hinners schreibt Bundeschampionats-Geschichte

Das war noch nie da: Sophie Hinners gewinnt am frühen Sonntagnachmittag mit Birkhof`s Arezzo Man FBW bei den fünfjährigen, am späten Nachmittag siegt sie mit Chacoona Cat nach Stechen bei den sechsjährigen Springpferden. Damit nicht genug, sie reitet mit La Calina auf Platz zwei und springt mit Quelle Mademoiselle auch noch auf den Bronzeplatz. Hinners war nicht nur die Schnellste, alle drei Ritte waren auch stilistisch ein Genuss. Kein Ziehen, kein Zerren am Pferdemaul, immer flüssig, mit mächtig Zug zum Sprung sprangen alle drei Pferde, als sei dieses Stechen ein Sonntagsspaziergang.

Die Champions aller drei Altersklassen gehen somit an die Besitzer- und Trainingsgemeinschaft Vogel & Will Equestrien GmbH. Sophie Hinners hat bei diesem Championat bei Qualifikationen und Finals insgesamt vier Mal an der Spitze gestanden, David Will drei Mal. Eine solche Anhäufung von Siegen ist bisher einmalig.

Das Finale der sechsjährigen Springpferde wurde in einem Springen Kl.M** mit Stechen über 135 Zentimeter ausgetragen. Während in den beiden vorangegangenen Qualifikationen auch die Sechsjährigen nach Noten rangiert wurden, geht es im Finale um Fehler und Zeit. An den Start gingen die vierzig besten Paare, zehn erreichten das Stechen, darunter alle drei von Hinners vorgestellten Stuten. Und da legte die junge Frau aus Pfungstadt als erste Starterin schon mal richtig vor. Mit La Calina, der von Hans-Hermann gezogenen Schimmelstute von Cannavaru-Caretino kam sie nach 37,34 Sekunden ins Ziel, das war schon mal eine Richtmarke für ihre Konkurrenten. Die Holsteinerin La Calina steht im Besitz der Vogel & Will Equestrian GmbH, das Gewinngeld bleibt also im Hause.

Der nach Hinners startende Christoph Wahler ritt mit dem Deutschen Sportpferd Emperor von Eldorado van de Zeshoes-Diarado zwar auch strafpunktfrei, bekam aber eine Wendung nicht ideal und landete nach 45,62 Sekunden auf dem fünften Rang.

Richtig flott ließ es auch Greta Reinacher gehen, sie hatte immerhin die Chance Sophie Hinners noch zu schlagen. Ein Abwurf (39,67) verhinderten ein mögliches Eingreifen in die Medaillenränge, immerhin noch Platz sechs für Peaky Plotti, die Tochter des Plot Blue – Comme il faut. Züchter der Stute ist Hubert Vornholt, Gretas Vater Klaus Reinacher der Besitzer.

An sechster Startposition im Stechen kam Chacoona Cat, die hannoversche Tochter des Chacoon Blue-Stanley. Friedel Cordes ist Züchter der Schimmelstute, Alexander Bescher Besitzer. Chacoona Cat war noch einen Tick schneller als La Calina, 36,96 Sekunden standen auf der Uhr, Hinners hatte sich selbst geschlagen.

Koki Saito gab alles, um mit dem Hengst Comtedam von Comme il faut – Quidam der schnellen Sophie näher zu kommen, blieb auch strafpunktfrei, war aber nicht schnell genug. 40,79 Sekunden waren gut, aber nicht schnell genug für eine Medaille. Dennoch ein guter vierter Platz für den Japaner, der den von Barbara Potthof gezogenen Westfalen vorstellte.

Der amtierende Deutsche Meister Patrick Stühlmeyer war auf einem Weg noch in Führung zu gehen. Chacolido PS von Chacoon Blue-Calido aus der Zucht und im Besitz des Gestüts Lewitz war flott und strafpunktfrei unterwegs, als den Hengst vor dem letzten Sprung der Mut verließ auf riesengroß abzuspringen und vorbei sauste. So blieb dem Paar mit vier Strafpunkten in 53,52 Sekunden nur der siebte Platz.

Hinners zum Dritten: Als sie mit ihrem dritten Pferd als letzte Starterin in den Stechparcours einritt, stand schon fest, dass sie die Plätze eins und zwei belegen würde, die Frage war nur noch mit welchem Pferd. Als sie dann auch noch mit Quelle Mademoiselle, der hannoverschen Stute von Quaid-Fidji du Fleury alles riskierte, begleitet vom Jubel des Publikums, nach 39,34 Sekunden die Ziellinie überquerte, stand fest, dass sie bei diesem Bundeschampionat Geschichte geschrieben hat. Alle drei Medaillenränge in einem Championat zu belegen, ist eine wahre Meisterleistung. Den Tierschutzpreis von Xenophon, der Bundesvereinigung der Berufsreiter (BBR) und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) vergab die Jury an Lara Weber für die besonders pferdegereichte Vorbereitung ihres Holsteiner-Wallachs Vince.

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