Erinnerungen kamen hoch, bei dem 27-jährigen Reiter genauso wie beim Publikum. Vor exakt zwei Jahren katapultierte sich der gebürtige Mannheimer in Stuttgart an die Weltspitze. Keine Frage, Kenner des internationalen Springsports hatten den jungen Mann, der sein Handwerkszeug als Bereiter bei Ludger Beerbaum erworben hatte, längst auf dem Schirm. Schon früh in die Selbständigkeit gestartet, bekam er gute Pferde unter anderem von Altmeister Hugo Simon und Familie Deuerer und arbeitete sich kontinuierlich nach oben. Sein herausragendes Talent machten auch seine drei Siege in Folge bei den Finals des U25-Springpokals der Stiftung Deutscher Pferdesport im Rahmen des CHIO Aachen deutlich. Manchem Beobachter wurde bisweilen allerdings angst und bange, wenn er den Reiter stets mit hohem Tempo und ebensolcher Risikobereitschaft durch die Parcours fegen sah. Auch die Frage, wie lange die Pferde bei einer solchen Reitweise gesund bleiben würden, stand im Raum. Aber Richard Vogel scheint zu wissen, was er tut und hat offensichtlich den richtigen Riecher, was er seinen vierbeinigen Partnern abverlangen kann. Beispiel United Touch. Im Sommer 2022 bot sein Züchter und Besitzer Julius-Peter Sinnack aus Bocholt seinen damals zehnjährigen westfälischen Hengst Richard Vogel an. International hatte der Braune bereits Erfahrungen in den Niederlanden zunächst mit Willem Grewe und anschließend mit Bart Bles gesammelt. Nach drei kleinen Turnieren wagte sich Vogel auf die große Bühne der „Stuttgart German Masters“. Der gerade mal 25 Jahre alte Profi und der Untouched-Sohn United Touch verblüfften die Konkurrenz über alle Maßen, als sie das Weltcup-Springen gewannen. Quasi über Nacht hatte Richard Vogel seinen Platz im Spitzenfeld des Springsports erobert. Exakt zwei Jahre später gelang dem Paar der identische Triumph…
Ausgabe 02/25
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