Diesmal wurde die Nationalhymne nicht für Isabell Werth gespielt. In der Stuttgarter Schleyer-Halle tanzte ihre Teamkameradin Jessica von Bredow¬-Werndl mit ihrer zwölfjährigen Trakehnerin Dalera BB in der Weltcup-Kür an die Spitze. Schon bei der Europameisterschaft in Rotterdam hatten die 33-Jährige und die Stute eine starke Leistung mit 89 Prozent gezeigt und die Bronzemedaille in der Kür gewonnen. Ihre gute Form nahm Dalera mit in die Hallensaison. Zur Musik des Filmmusicals La La Land absolvierte die Easy Games-Tochter das Pensum fehlerfrei. 88,44 Prozent bedeuteten den klaren Sieg.
Isabell Werth und die Oldenburgerin Weihegold, die dreimal in Folge das Weltcup-Finale gewonnen haben, brachten es auf 87,24 Prozent. Zwar leistete sich die 14 Jahre alte Stute zwei kleine Schnitzer, aber insgesamt fehle es ihr noch etwas an Wettkampf-Kraft, betonte Isabell Werth. Weihegold hatte zuletzt im Juli ein Turnier bestritten. Auf Platz drei ritt Helen Langehanenberg. Ihr 17-jähriger Partner Damsey beeindruckte einmal mehr mit seiner Frische und Dynamik. „Er fühlt sich überhaupt nicht alt an“, sagte Helen Langehanenberg, die gerne mit dem Hannoveraner am Weltcup-Finale im kommenden April in Las Vegas teilnehmen möchte. Dort sind neben Titelverteidigerin Isabell Werth nur noch zwei deutsche Paare startberechtigt, und um diese Plätze werden in den kommenden Monaten einige Reiter kämpfen. Neben Helen Langehanenberg und Damsey hofft auch Jessica von Bredow-Werndl auf das Las Vegas-Ticket, allerdings würde sie dort nicht Dalera, sondern ihre niederländische Stute Zaire einsetzen. Auch ihr Bruder Benjamin Werndl, in Stuttgart mit Daily Mirror Fünfter (80,9), wäre sicher ebenso gerne beim Finale dabei wie Dorothee Schneider, die mit Sammy Davis jr. Vierte in der Weltcup-Kür wurde (83,395).
Bei so viel geballter deutscher Dressurpower hatten die ausländischen Gäste wenig zu melden. Beste war an sechster Stelle die Irin Judy Reynolds mit dem 17 Jahre alten Vancouver (80,755).