Tokio: Schweden sichern sich verdient Team-Gold

Sie waren die überragenden Akteure in den vier olympischen Parcours von Tokio und sicherten zum Schluss im Stechen um die Mannschaftsmedaillen verdient Gold. Henrik von Eckermann und sein belgischer Wallach King Edward blieben auch im letzten Springen der Spiele fehlerfrei und waren damit das einzige Paar, das sich in Tokio keinen einzigen Hindernisfehler erlaubt hatte. Malin Baryard-Johnsson und die in Belgien gezogene Stute Indiana kassierten im Teamwettbewerb ebenso einen Abwurf wie Peder Fredericson, Europameister von 2019, mit seinem schwedischen Championatspferd All In. Acht Fehlerpunkte lautete das schwedische Ergebnis, ebenso acht Fehlerpunkte hatten die USA gesammelt. Laura Kraut und der Hannoveraner Baloutinue, Sohn des Balou du Rouet, schafften die erste Nullrunde des Tages, Jessica Springsteen mit Don Juan van de Donkhoeve und McLain Ward mit Contagious belasteten das US-Konto mit jeweils vier Fehlerpunkten. Dass diese beiden Teams um Geld stechen würden, hätte man bis fast zum Schluss der Prüfung nicht erwartet, denn als haushohe Favoriten galten die Franzosen. Simone Delestre mit Berlux Z und Mathieu Billot mit Quel Filou hatten nur jeweils einen Zeitstrafpunkt, so dass sich das dritte Teammitglied sogar noch einen Springfehler hätte erlauben können, ohne Gold zu gefährden. Es sollte anders kommen. Die routinierte Penelope Leprevost und der französische Hengst Vancouver de Lanlore „starben“ regelrecht im Parcours. Erst ein Abwurf, dann eine Verweigerung und schließlich noch eine Verweigerung – einen solchen Absturz eines favorisierten Paares hat man lange nicht mehr in einem Championatsfinale gesehen.

Des einen Leid, des anderen Freud: Vom Unglück der Franzosen profitierten die Belgier. Sie hatten die Hoffnung auf eine Medaille schon aufgegeben, bis sich das Blatt durch den Ausfall der Equipe Tricolore erfreulich gewendet hatte. Zu der von Peter Weinberg gecoachten Mannschaft zählten Pieter Devos/ClaireZ, Jerome Guery/Quel Homme de Hus und Gregory Wathelet/Nevados. Mit zwölf Fehlerpunkten hatten sie doch noch Bronze gewonnen. Auf den Plätzen vier bis sieben folgten die Teams aus den Niederlanden (17), der Schweiz (28), Brasilien (29) und Argentinien (49).

Für die Deutschen entwickelte sich das Mannschafts-Finale zu einem Desaster. Andre Thieme und seine Stute DSP Chakira begannen hervorragend. Die elfjährige Chap-Tochter nahm die Hindernisse wie an der Schnur gezogen – bis zu den letzten vier, fünf Sprüngen. Da riss der Faden, der Rhythmus ging verloren, die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter ebenso. Zwei Abwürfe, kein guter Start fürs deutsche Team, das am Vortag beim Qualifikationsspringen mit nur vier Zeitfehlern eine sehr gute Figur abgegeben hatte. Der zum Nationenpreis eingewechselte Maurice Tebbel (er ersetzte Christian Kukuk) meisterte den Parcours mit seinem rheinischen Hengst Don Diarado gut, aber ein Hindernisfehler musste beim Teamergebnis addiert werden. Nun also zwölf Fehlerpunkte, aber so ganz aussichtslos war der Kampf um die Medaillen noch nicht. Vorausgesetzt, dem dritten Teamreiter Daniel Deußer gelingt eine Nullrunde. Was dann geschah, hätte niemand für möglich gehalten. Deußers Stute Killer Queen leistete sich gleich zu Beginn des Parcours einen Fehler und stellte direkt anschließend nach dem Einsprung in die dreifache Kombination die Arbeitsbereitschaft ein. Daniel Deußer gab auf und sagte perplex: „Das hat sie noch gemacht.“ Mit nur noch zwei Reitern in der Mannschaftswertung belegte Otte Beckers Equipe schlussendlich den enttäuschenden neunten von zehn Plätzen.

 

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