Die Sunshine Tour in Vejer de la Frontera (Andalusien/Spanien), die „Mutter” aller mehrwöchigen Turnierserien, wird am Sonntag, 7. März, abgebrochen. Die verbleibenden drei Wochen entfallen. Der Grund: Ein Pferd aus Belgien zeigte Symptome des Herpesvirus EHV-1, der aggressivsten Variante aller Herpesviren.
Nach dem Ausbruch der hochansteckenden Infektionskrankheit bei der Springsportserie im spanischen Valencia hatte der Weltreiterverband alle internationalen Turniere in zehn Ländern auf dem europäischen Festland verboten. Lediglich die laufenden Südtouren in Spanien, Portugal und Italien erhielten eine Ausnahmegenehmigung – unter der Voraussetzung, dass keine neuen Pferde auf die Anlagen kommen und die abreisenden Pferde strenge veterinärmedizinische Kontrolle durchlaufen.
Das betroffene Pferd bei der Sunshine Tour war auf direktem Wege von Belgien aufs Turniergelände Dehesa Montenmedio gekommen und hatte während der ersten beiden Tour-Wochen an den Wettbewerben teilgenommen. Zu Beginn der dritten Woche teilte der belgische Tierarzt dem Organisationskomitee mit, dass eines der von ihm betreuten Tiere Fieber habe. Das Tier wurde unverzüglich vom Turniergelände separiert und in einem zwei Kilometer entfernten Stall untergebracht. Es wurde ein Bluttest veranlasst und auf verschiedene Erreger (u.a. Herpes) untersucht. Die Testergebnisse waren negativ. Das Pferd wurde einige Tage intensiv beobachtet, doch erst nach rund einer Woche, am 4. März, zeigte es die Herpes-typischen neurologische Auffälligkeiten. Notgedrungen entschied das Organisationskomitee gemeinsam mit der FEI und dem spanischen Landwirtschaftsministerium, die Tour zu beenden.