Hubertus Schmidt und Isabell Freese haben bei den Verdener Championaten nicht nur viel geschwitzt, sondern sich auch enorm gefreut: Sie qualifizierten bei tropischen Temperaturen ihre Nachwuchspferde für die Finale renommierter Serien, damit haben beide nach früheren Qualifikationssiegen bereits jeweils zwei Asse im Ärmel. Einer der Höhepunkte der Championate war die Qualifikation für das Finale des Louisdor-Preises, die Fahrkarte sicherte sich der zehnjährige Hannoveraner Beryll (Benetton Dream-Weltmeyer) unter Hubertus Schmidt. „Er hat eine sehr hohe Qualität und auch jetzt merke ich immer wieder, dass da noch Luft nach oben ist,” sagte der Reitmeister sichtlich zufrieden nach seinem Sieg. Er hatte den Wallach, der einst über die Verdener Auktion verkauft worden war, bei einem Lehrgang in den USA entdeckt und erworben. Beryll ist bereits das zweite Pferd, das Hubertus Schmidt dieses Jahr für das Louisdor-Finale qualifiziert hat. In Bettenrode und in Hagen gewann er jeweils mit dem Oldenburger Hengst Denoix.
Auch der zweite Platz in der Finalqualifikation in der Verdener Niedersachsenhalle ging an seinen Fleyenhof in Borchen, und zwar an die neunjährige Hannoveranerin Signorina (v. Sandro Hit-Ehrenwort) unter Bereiterin Katharina Hemmer. Da in der renommierten Serie jeweils die ersten beiden der Qualifikationsprüfung im Finale beim Frankfurter Festhallenturnier kurz vor Weihnachten reiten dürfen, hatten damit auch Hemmer und Signorina das Ticket gelöst.
Bei der Qualifikation für das Finale des Nürnberger Burg-Pokals gewann der Favorit Top Gear (v. Totilas) unter Isabell Freese. „Ich bin sehr zufrieden damit, wie er sich hier präsentiert hat”, sagte die Reiterin und ergänzte: „Er ist ein echter Macho, war aber in beiden Prüfungen konzentriert.” Mit dem weiteren Totilas-Nachkommen Total Hope hatte die Dressurausbilderin letztes Jahr das Burg-Pokal-Finale gewonnen. Dieses Jahr hat sie für das Finale in Frankfurt sogar zwei Asse im Ärmel, neben Top Gear hat sie sich bereits mit Fürsten-Look qualifiziert. Zweite in der Qualifikation in Verden wurde der acht Jahre alte Mist of Titanium mit der in Stade lebenden Finnin Emma Kanerva im Sattel.
Mit den Verdener Championaten ist die Generalprobe für die Weltmeisterschaften der Jungen Pferde im Dezember geglückt. „Erst wenn die Veranstaltung läuft, kann man ganz genau feststellen, wo noch Optimierungspotential besteht”, erklärte die Turnierleiterin Ulrike Kubelke. Nach sechs Turniertagen der Verdener Championate zogen die Veranstalter jedoch ein positives Resümée – und können sich nun mit den gewonnenen Erfahrungen auf die WM im Dezember vorbereiten. Ob dabei allerdings Zuschauer zugelassen werden können, „das weiß zum jetzigen Zeitpunkt niemand”, so Kubelke.
Foto: Wilken Treu, Geschäftsführer des Hannoveraner Verbandes, gratuliert der Siegerin Isabel Freese. Foto: Stefan Lafrentz