„Der Fesselträger verletzt sich entweder durch ein akutes Trauma, etwa eine Zerrung“, erklärt Dr Kai Kreling von der Klinik Binger Wald. „So sind auch versteckte Löcher im Boden oder Stangen, auf die Pferde treten, häufig Auslöser für Fesselträgerprobleme. Oder durch eine dauerhafte Überlastung.“ Es wird deshalb auch diskutiert, ob der Anstieg von Fesselträgerschäden auch züchterisch bedingt ist. Es könnte nämlich sein, dass Pferde mit überdimensionierten Bewegungsabläufen, die speziell für den Dressursport gezüchtet werden, ein höheres Risiko haben, einen Schaden davonzutragen. Trabverstärkungen und Seitengänge zählen außerdem zu den Lektionen, bei denen der Verschleiß am größten ist. Wenn dann noch lange Fesselungen hinzukommen, sind das Faktoren, die Fesselträgererkrankungen begünstigen. Bei den Seitengängen kommen zusätzlich noch die Scherkräfte hinzu: Das Pferd tritt nicht plan auf, sondern die Hufsohle rollt im Auffußen quasi seitlich ab – eine Höchstleistung für den gesamten Fesseltrageapparat. „Je kürzer das Fesselbein, desto geringer die Hebel, die die Elastizität des Fesselträgers belasten“, erklärt Dr. Kreling. „Viel Elastizität in der Bewegung führt zu einer stärkeren Belastung des Fesselträgers und erhöht dadurch die Verletzungsgefahr.“ Pferde mit steiler, kurzer Fesselung sind also deutlich stabiler.
Ausgabe 02/25
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