Einige Jahre waren siebenjährige Springpferde lediglich als „Anhängsel“ des Bundeschampionats der fünf- und sechsjährigen am Start, nun gibt es erstmals einen offiziellen Bundeschampion in dieser Altersklasse. Der Premierensieger vertritt das Haus Schockemöhle. Melaro v. Messenger aus einer Calvaro Z-Mutter kam im Gestüt Lewitz zur Welt und wurde von Schockemöhle-Bereiter Patrick Stühlmeyer bestens über den Parcours des Zwei-Sterne-S-Springens gesteuert. Der 30-Jährige, der 2017 und 2018 bereits den Hengst Diaron zum Titel geführt hatte, hatte sich diesen Sieg fest vorgenommen. „Ich wusste schon, dass Melaro schnell gehen kann, er hat das auch in diesem Jahr schon bewiesen. Das Stechen mit den langen Wegen kam uns sehr entgegen, Melaro hat eine große Galoppade. Und er ist sehr vorsichtig, man kann also auch mal etwas riskieren“, sagte er zufrieden.
Zufrieden konnte auch sein Arbeitgeber Paul Schockemöhle sein, denn alle Medaillengewinner wurden in Lewitz geboren und sind noch in seinem Besitz. Natürlich sind sie beim Springpferdezuchtverband Zuchtverband Oldenburg International eingetragen. Den Vize-Champion Camelot v. Cabanchon-Baloubet du Rouet stellte Frederic Troschke vor. Dieses Paar kassierte im Stechen ebenso einen Abwurf wie der Bronzemedaillengewinner Mesulot PS. Der von Eiken Sato vorstellte Hengst ist wie Bundeschampion Melaro ein Sohn des Messenger. Der Montender-Sohn hatte einst selbst Warendorfer Luft geschnuppert. Mit Florian Meyer zu Hartum wurde er 2014 zum Vize-Bundeschampion gekürt.
Im Klassement der Siebenjährigen stellten sich lediglich 25 Pferde dem Wettbewerb. Qualifikationsanforderung war mindestens eine Platzierung in einem S*-Springen. Möglicherweise hatten viele Reiter wegen der coronabedingten Turnierausfälle nicht genügend Gelegenheit, ihre Pferde in einem S-Springen vorzustellen und zu platzieren.
Foto: Bundeschampion Melaro und Patrick Stühlmeyer. Foto: Stefan Lafrentz