Willkommen auf dem Bau! Es wird gehämmert, gebaggert, Kies abgefahren, neuer Sand aufgetragen, das Wegenetz ausgebaut, Putz auf Gebäuden verteilt – einfach unvorstellbar, dass heute die World Equestrian Games in Tryon im US-Bundestaat North Carolina eröffnet werden. In acht Disziplinen wollen rund 800 Aktive ihre Weltmeister ermitteln. Dem Baustellenchaos und der Eröffnungsfeier droht allerdings „Florence“, ein Hurrican, der auf North und South Carolina zurast. Die US-Medien berichten von Hamsterkäufen, Engpässen bei Benzin und Diesel und schüren Angst und Panik. Im Equestrian Center ist davon nicht viel zu merken, dort haben sie derzeit noch andere Sorgen.
Den Pferden geht’s gut. Dressur-, Spring-, Reining- und Distanzpferde, deren Wettkämpfe in der ersten WEG-Woche stattfinden, haben den Flug gut überstanden. Die Stallungen der Mega-Reitsportanlage, auf der jährlich rund 40 Turniere ausgerichtet werden, haben feste Boxen. Auch die Böden auf den Trainingsplätzen sind hervorragend. Isabell Wert sagte: „Hier haben wir tolle Bedingungen, alles ist tippitoppi.“ Und sie fügt hinzu: „Das ist schon beeindruckend, wie sich die Baustelle seit unserer Ankunft hier weiterentwickelt hat.“ Stimmt, das Gelände scheint sich dank hunderter fleißiger Männer im Stundenrhythmus zu verändern.
Die Spiele können also beginnen: Die Dressurreiter starten am Mittwoch in den Mannschaftswettbewerb Grand Prix, Teil 1. Aufs Viereck schickt Bundestrainerin Monica Theodorescu zunächst Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera und Dorothee Schneider mit Sammy Davis jr. Am zweiten Wettkampftag, Donnerstag, sind dann Sönke Rothenberger mit Cosmo und Isabell Werth mit Bella Rose an der Reihe. Das Ziel der Equipe ist natürlich klar: Gold und somit Titelverteidigung. Auch für die Distanzreiter und die Westernreiter fällt am Mittwoch der Startschuss – alles unter Vorbehalt. Man muss jetzt abwarten, ob und wie sehr der Hurrican „Florence“ die Weltreiterspiele beeinträchtigen wird.