Am allerletzten Hindernis fiel die Entscheidung: Ingrid Klimke, nach Dressur und Geländeprüfung führend, blieb mit ihrem Oldenburger Hale Bob bis zum letzten der 13 Hindernisse des Parcoursspringens fehlerfrei – doch dann fiel die Stange und die zum Greifen nahe Goldmedaille war verloren. Die Pferdewirtschaftsmeisterin, die im vergangenen Jahr bei der Europameisterschaft ihren ersten Einzel-Titel gewonnen hatte, beendete die WM mit der Bronzemedaille. In der Teamentscheidung rangierte Deutschland an fünfter Stelle. Zwar hatten Andreas Dibowski mit Corrida und Kai Rüder mit Colani Sunrise das Parcoursspringen ohne Fehler gemeistert, aber das deutsche Strafpunktkonto war durch den Geländeritt zu hoch belastet. Immerhin: Mit Platz fünf hat Deutschland die Olympia-Qualifikation für die Spiele 2020 in Tokio geschafft.
Neue Weltmeister in Einzel- und Mannschaftswertung sind die Briten. Rosalind Canter ritt mit dem holländischen Hengst Allstar eine fehlerfreie Bilderbuchrunde im Parcours und sicherte sich mit 24,6 Strafpunkten die Goldmedaille. Der Ire Padraig McCarthy folgte mit dem Wallach Mr Chunky an zweiter Stelle (27,2), ganz knapp dahinter Ingrid Klimke (27,3). Mit Platz vier musste das australische Urgestein Andrey Hoy diesmal Vorlieb nehmen (29,8).
Die Iren sicherten sich überraschend die Mannschafts-Silbermedaille vor den Franzosen. Die Team-Olympiasieger von Rio 2016 verwiesen die überraschend starken japanischen Reiter auf den vierten Rang. Hinter den fünftplatzierten Deutschen rangieren die eigentlich sehr starken Vielseitigkeitsnationen Australien, Neuseeland und USA auf den Plätzen sechs bis acht. Für viele Routiniers dieses Sports lief es in Tryon nicht so richtig.